ÖVP Krems macht Geheimnis um Spitzenkandidat(in)

ÖVP Krems macht Geheimnis um Spitzenkandidat(in)
Stadtchef Resch tritt bei der Gemeinderatswahl wieder für SPÖ an, die Neos sind neu im Rennen. Bei der Volkspartei wird es spannend.

„Schwarze Hochburg fällt“ titelte der KURIER im Jahr 2012 nach der Gemeinderatswahl in Krems an der Donau. Nach 50 Jahren überholten damals die Sozialdemokraten die ÖVP. Seither ist Reinhard Resch SPÖ-Bürgermeister. Er wird sich heuer zum zweiten Mal der Wiederwahl stellen. Ein Termin steht noch nicht fest.

Die Gemeinderatssitzungen gestalteten sich zuletzt zwar etwas emotionaler als üblich, von einem richtigen Wahlkampf ist aber noch keine Spur. Die ÖVP zeigte allerdings vermehrt mit Angriffen gegen Resch in welche Richtung dieser gehen könnte. Einer der Hauptvorwürfe an die Sozialdemokraten: Viele geplante Projekte würden auf die lange Bank geschoben, sagt Martin Sedelmaier, ÖVP-Vizebürgermeister: „Das Parkkonzept ist fix und fertig, wird aber einfach nicht umgesetzt.“ Auch die Erhöhung des Hochwasserschutzes sei noch nicht umgesetzt worden.

Offene Projekte

SPÖ-Stadtrat Alfred Scheichel weist die Vorwürfe zurück. Seit diesem Jahr gäbe es Wochen- und Monatskarten für die grüne Zone beim Parken, zudem habe man die Situation für Handwerksbetriebe verbessert. Auch beim Hochwasserschutz wäre man schon weiter, sagt wiederum Resch, wenn sich Förderzusagen nicht verschoben hätten.

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Resch (SPÖ) tritt fix an

Tatsächlich wurden in Krems – trotz der Corona-Krise – zwei der größten Projekte der jüngeren Stadtgeschichte auf den Weg gebracht: Die neue Badearena sowie die Sanierung der Ringstraße. Auch der Schuldenstand der Stadt konnte gesenkt werden, was selbst bei Oppositionsparteien wie der FPÖ anerkannte.

Entscheidung offen

Während Stadtchef Reinhard Resch schon fix zugesagt hat, dass er die SPÖ in die Wahlen führen wird, lässt man sich bei der ÖVP mit der Nominierung einer Spitzenkandidatin oder eines Spitzenkandidaten noch Zeit. Nach dem überraschenden Abgang von ÖVP-Chef Erwin Krammer im Frühjahr des Vorjahrs, steht derzeit Martin Sedelmaier der Stadtpartei vor. Ein Gerücht, das sich hartnäckig hält: Gemeinderätin Doris Berger-Grabner könnte übernehmen. Im Gespräch mit dem KURIER äußert sie sich zurückhaltend. Es würden noch Gespräche laufen.

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Doris Berger-Grabner (ÖVP) überlegt noch

Sie würde aber gerne Teilzeit-Bürgermeisterin sein wollen: „Wenn, dann müsste ich alles umorganisieren, damit ich mich tatsächlich voll für die Bürgerinnen und Bürger einsetzen kann.“

Das erste Mal antreten werden heuer die Neos. Sie haben sich mit der Bürgerliste ProKrems zusammengeschlossen und gehen mit den Spitzenkandidaten Baumeister Dominic Heinz und Cinemaplexx-Betreiber Peter Hauswirth ins Rennen.

Die „NiK – NEOS in Krems“, wie sie sich nennen, könnten gerade der ÖVP Stimmen wegnehmen. Dort macht man sich jedoch keine Sorgen. Sedelmaier: „Das ist in der politischen Landschaft eben so.“ Auch Bürgermeister Resch begrüßt die neue Partei: „Politische Vielfalt ist wünschenswert.“

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