Neue Kunstinstallation als Abschiedsgeschenk für Krems
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Aus dem hektischen São Paulo verschlug es Adriana Affortunati im Sommer 2018 nach Krems. Nun zieht die brasilianische Künstlerin nach Litauen weiter. Zum Abschied hinterließ sie Krems aber noch eine neues Werk.
Wie auch für ihre letzte Kunstinstallation „Arkade“ verwertete sie Ungebrauchtes aus der Bevölkerung. Für „Raum“ waren es etwa 250 Kilo Kissen und Bettdecken des Nicolaihof Wachau. Das durch Gebrauch und Zeit bereits vergilbte Material drapierte die Künstlerin in einem 15 Quadratmeter großen Raum, der ihr von der Kremser Familie Schrelf zur Verfügung gestellt wurde.
„Das Zimmer verfügt über drei große Fenster mit Blick auf eine Gruppe neu gebauter Wohnungen. Als ich den Raum betrat, hatte ich das Gefühl, auf einer Art Bühne zu stehen, beobachtet zu werden, was mich dazu brachte, die Fenster mit Decken und Kissen zuzudecken“, so die Künstlerin über den Entstehungsprozess. „Am Eingang ist das Schild Trockenraum zu lesen, aber innen ist es kalt und feucht – ein Widerspruch, der mir gefällt.“
Die Installation soll Betrachtern vor allem Raum für Interpretation geben. Einige Besucher hätte das Werk an Isolierzimmer in Anstalten erinnert, andere hätten es mit der pandemiebedingten Isolation verbunden. „Viele wollten sich auf die Bettdecken legen, aber die klirrende Kälte des Zimmers ließ sie nicht entspannen“, erzählt Affortunati. Inspiration für ihre Kunstwerke findet sie nicht nur mit Räumen und Materialien, sondern vor allem im Austausch mit Einheimischen.
„Krems ist ein Schatz“
Krems schätzt Affortunati aber nicht nur im künstlerischen Austausch, sondern vor allem als einen besonders lebenswerten Ort, auch wenn dies der Bevölkerung nicht bewusst sei. „Ich komme aus einer Stadt, in der Leiden und Schmerz täglich sichtbar sind. Krems ist ein Schatz und hat mir Hoffnung gemacht, dass die Welt besser und gerechter werden kann“, so die Künstlerin.
Ganz von der Donau wird sie sich auch in Zukunft nicht trennen: „Ich gehe mit vielen Projekten, die noch zu erledigen sind.“ Was genau geplant ist, lässt sie mit einem österreichischen „Schau ma moi“ noch offen.
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