Neue Ausstellung ist auf der Suche nach den Kremser Frauen

Der KURIER berichtet verstärkt aus Krems und der Region Wachau. Wenn Sie über alle wichtigen Themen in der Region informiert bleiben wollen, dann können Sie sich hier oder am Ende des Artikels für den wöchentlichen Newsletter "Nur in Krems" anmelden.
Die Ausstellung „Wo sind sie geblieben? Die Frauen von Krems“ kann nach mehrmaliger Verschiebung heute öffnen. Wie im museumkrems üblich war es den Verantwortlichen auch dieses Mal wichtig, dass die Bevölkerung am Entwicklungsprozess teilhaben kann.
Die Idee zur Ausstellung entstand bereits 2018 in Kooperation mit der Donau-Universität Krems und ist eine Weiterentwicklung des Projektes „DenkMAL! DenkWÜRDIG?!“. Schon damals wurde die Bevölkerung gebeten, bei der Suche nach „denkwürdigen“ Kremserinnen zu helfen. Den Biografien von Frauen wie Motorradpionierin Mitzi Nahmer, Pädagogin Margarete Schörl oder der ersten Stadträtin Theresa Mahrer gingen Edith Blaschitz und Martina Scherz nach, deren Konzept in der Ausstellung umgesetzt worden ist.

Mitzi Nahmer fuhr bis ins hohe Alter mit ihrem Motorrad durch Krems.
Hindernisse
Sie ist so konzipiert, dass die ersten Informationen auf weißen Leintüchern gedruckt sind. Damit wolle man an das Klischee der Frau als Hausfrau erinnern, erklärt Kulturamtsleiter Gregor Kremser bei der Führung durch die Räume. Die Tafeln mit den Porträts stehen ein wenig im Weg. „Das soll die Hindernisse zeigen, mit denen Frauen konfrontiert sind“, so Kremser.
Dass Partizipation erwünscht ist, macht auch die Kunstinstallation von Künstlerin Iris Andraschek deutlich. Sie hat Kremserinnen dazu aufgerufen, Gegenstände zu bringen, die sie als ausstellungswürdig empfinden. Vom Kochbuch bis zu einem Rock, den Audrey Hepburn getragen hat, fügen sich unterschiedlichste Gegenstände zu einem Werk.

Künstlerin Iris Andraschek bat Kremserinnen um ausstellungswürdige Gegenstände für ihre Installation.
Damit würdigt Andraschek Theresia Rotter (1852 - 1936), die als Museumskustodin aktiv Alltagsgegenstände sammelte. Obwohl Rotter damals sehr bekannt war und maßgeblich an der Entstehung des museumkrems beteiligt war, wurde ihre Lebensgeschichte nicht niedergeschrieben. Ein Schicksal, das viele wichtige Frauen ereilte.
Zum laufenden Prozess gehört auch dazu, dass noch mehr denkwürdige Kremserinnen gesucht werden. Zudem hoffen die Museumsverantwortlichen, dass jemand die drei Schwestern (Bild oben links) identifizieren kann. Auch ihre Geschichte soll erzählt werden.
Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet (bis 1. November). Infos: www.museumkrems.at

Kommentare