Leben im Wasserkraftwerk: „Ein Erlebnisspielplatz“

Leben im Wasserkraftwerk: „Ein Erlebnisspielplatz“
Die Familie Glinz lebt seit 30 Jahren im Kraftwerk in Hohenstein.

Es ist ein ganz besonderes Zuhause, das die Familie Glinz bewohnt. Sie teilt es sich nämlich mit dem Kleinwasserkraftwerk in Hohenstein bei Gföhl (Bezirk Krems). Das EVN-Werk wurde 1921 von der Stadtgemeinde Krems fertiggestellt und versorgt seither die Region mit Strom.

Seit rund 30 Jahren lebt die Familie im Obergeschoß des Baus und fühlt sich nach wie vor dort wohl. „Das Besondere ist die Natur, die uns umgibt. So weit das Auge reicht nur Wald, Bäume, Tiere und natürlich der Fluss“, sagen Reinhard und Alexandra Glinz. Obwohl das Heim sehr abgelegen ist, wird die Ruhe oft gestört. Denn die Turbinen des Werks sind deutlich zu hören, „aber das gehört einfach zu unserem Leben dazu.“

Leben im Wasserkraftwerk: „Ein Erlebnisspielplatz“

Besondere Heimat: Der Bau beim Wasserkraftwerk.

Klimaschutz

Und das Geräusch bedeutet außerdem, dass das Werk arbeitet. Laut EVN-Sprecher Stefan Zach würde es „einen wichtigen Beitrag zur regionalen Stromerzeugung und für den Klimaschutz“ leisten.

Jürgen Glinz, der Sohn der Familie, lebt seit seinem ersten Lebensjahr im Kraftwerk und hatte schon in seiner Kindheit viele schöne Erlebnisse: „Die Umgebung war für mich und meine Freunde ein wunderbarer Erlebnisspielplatz. Wir hatten hier viele Begegnungen mit Tieren, die man anderswo sicher nicht so einfach hat, etwa einen fast zahmen Siebenschläfer. Aber auch einen Waldkauz haben wir hier aufgepäppelt und in einer Voliere gepflegt“.

Das Leben mitten in der Natur ist jedoch nicht immer märchenhaft. Hochwasser, eine Springflut und entwurzelte Bäume hat die Familie hier schon öfter erlebt. Wegziehen möchte sie aber keinesfalls: „Wir genießen unser Leben hier und fühlen uns sehr wohl in unserem besonderen Zuhause“.

Stromerzeugung

In den Jahren 1987 bis 1988 wurde das Kraftwerk von der EVN automatisiert. Das Kraftwerk nutzt das Wasser der Krems und produziert jährlich Strom für rund 1.000 Haushalte in der Region. Ursprünglich sollte die aus dem Kraftwerk gewonnene Elektrizität als Energiequelle für den Betrieb der ersten Straßenbahn zwischen Krems und Gföhl dienen.

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