Kremser Unternehmer sehen Innenstadt als „Hotspot für kriminelle Machenschaften“

Kremser Unternehmer sehen Innenstadt als „Hotspot für kriminelle Machenschaften“
In einem offenen Brief wird Bürgermeister Resch sowie die Polizei kritisiert.

Tanzende Kinder in Tracht, Blasmusik und Marillensekt. In Krems an der Donau herrscht aktuell eigentlich ein äußerst idyllisches Bild während des Fests „Alles Marille“. Doch der Schein soll trügen: Das sagen zumindest etliche Unternehmerinnen und Unternehmer der Innenstadt, die sich nun in einem offenen Brief an Reinhard Resch (SPÖ), Bürgermeister von Krems, richten.

Darin wird etwa angeführt, dass „es wöchentlich zu Diebstählen in Handelsbetrieben kommt, dass nächtliche Einbrüche in Geschäftslokale stattfinden und dass immer häufiger Besudelungen von Auslagen und Fassaden stattfinden“. Resch wird im Brief zum Handeln aufgefordert.

Einbruch in Filiale

Doris Aschauer, die eine Damenboutique in der Unteren Landstraße leitet, hat die Aktion mit dem Brief gestartet: „Die Polizei muss mehr Präsenz zeigen.“ Beinahe nie würden Polizistinnen und Polizisten durch die Innenstadt patrouillieren. Das Fass zum Überlaufen habe ein Einbruch in ihr Geschäft vor wenigen Tagen gebracht.

Laut Landespolizeidirektion (LPD) heißt es, dass Krems statistisch gesehen nicht heraussteche, was Kriminalität betrifft. Zwischen 1. Jänner und 30. Juni 2022 habe es fünf Einbruchsdiebstähle in der Fußgängerzone gegeben. „Es ist natürlich jeder Einzelne zu viel“, sagt ein Polizeisprecher.

Polizei widerspricht

Dem Vorwurf, man würde keine Polizei sehen, müsse er widersprechen. „Insbesondere in der Nacht fahren Streifen, tagsüber sind uniformierte Beamte auf dem Fahrrad unterwegs.“ Zudem gäbe es auch Polizisten in zivil. Er bittet die Verfasser des Briefes außerdem, die LPD direkt zu kontaktieren.

Bürgermeister Resch verspricht zeitnah ein Gespräch mit den Unternehmern. Geringe Steigerungen bei der Kriminalität würde mit der Entspannung der Corona-Situation zusammenhängen. Das bestätigt auch die Polizei.  Alle 14 Tage gibt es einen Jour fixe mit Polizei, Magistrat und dem Amt für Sicherheit und Ordnung. Die im Brief geforderten Lösungsvorschläge, wie etwa eine Videoüberwachung, bedürfe umfassender Verfahren und seien nicht einfach umzusetzen. „Krems ist im Vergleich eine sehr sichere Stadt“, betont Resch.

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