Knalleffekt nach Krems-Wahl: ÖVP-Hoffnung nimmt Mandat nicht an
Noch im Mai glaubten Polit-Beobachter, dass die ÖVP-Politikerin Doris Berger-Grabner eine eigentlich fast fixe Anwärterin auf den Kremser Bürgermeistersessel sein könnte. Bekanntlich kandidierte mit Florian Kamleitner dann aber ein Newcomer an der Spitze der Stadtpartei, seine erfahrene Kollegin reihte sich nur in sein Kompetenzteam.
Zu viele Ämter
Mit 95 Vorzugsstimmen belegte Berger-Grabner dann bei der Wahl Anfang September Platz vier im internen ÖVP-Ranking. "Das ist ein sehr schönes Ergebnis", zeigte sich die 43-Jährige im Gespräch mit dem KURIER dankbar. Dennoch wird sie nun aber nicht in den Gemeinderat einziehen.
Als Bundesrätin und Landeschefin der ÖVP-Frauen sei die FH-Professorin in "ganz, ganz vielen Gremien drinnen", auch die Familie habe unter ihren Ämtern in letzter Zeit zurückstecken müssen. "Deshalb habe ich mich schweren Herzens gegen den Gemeinderat in Krems entschieden", erklärt Berger-Grabner nun.
Laut Berger-Grabner gebe es nach ihrer Entscheidung kein böses Blut in den Reihen der Volkspartei: "Ich wurde sowieso immer gefragt, wie ich das überhaupt alles schaffe", meint die Politikerin. An ihre Stelle rückt der schon bisher im Gemeinderat vertretene Andreas Ettenauer nach, der eigentlich nicht eingezogen wäre, weil er nur auf Platz elf lag.
Hochgesteckte politische Ziele
Von der politischen Bildfläche in Krems wird Berger-Grabner aber nicht verschwinden: "Im Stadtparteivorstand kann ich weiter mitreden", betont sie. Nach dem Gemeinderatswahlkampf gibt es nur eine kurze Verschnaufpause für die Kremserin: "Ich würde sehr gerne wieder in den Bundesrat einziehen, deshalb lege ich mit jetzt bei der Landtagswahl ins Zeug", kündigt sie neue Ziele an.
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