Infektiologe empfiehlt "Volksfestbesuch mit Hausverstand"

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„Das Risiko ist viel zu groß. Das kannst du als Veranstalter nicht machen“ – mit dieser Begründung gab die Freiwillige Feuerwehr Altaussee am Dienstag die Absage des Altausseer Kirtags bekannt. Am ersten Septemberwochenende hätten sich dort 13.000 Gäste tummeln sollen, einen Corona-Cluster hätte man bei solchen Mengen einfach nicht ausschließen, so die Veranstalter.
"Kein Vergleich"
Vergleiche mit der Entscheidung der Kollegen aus der Steiermark lässt man in Krems, wo ab kommendem Donnerstag wieder das Wachauer Volksfest stattfinden soll, aber nicht zu. „Unser Gelände in Krems kann lückenlos abgeriegelt werden, wodurch jeder ohne Ausnahme einer 3-G-Kontrolle unterzogen wird“, stellt Veranstalter Erwin Goldfuß klar. „Auch unsere 100 Partnerbetriebe wie auch alle Lieferanten sind davon nicht ausgenommen.“
In Krems sei diese Vorgangsweise bereits über Jahre erprobt. Wie auch beim bislang letzten Volksfest vor zwei Jahren, werden an den stärksten der insgesamt elf Tage zwischen 10.000 und 12.000 Besucher erwartet – auch trotz momentan steigender Infektionszahlen. „In Krems sind wir diesbezüglich auf einem guten Niveau“, zeigt sich Goldfuß zuversichtlich. Auch Gäste aus Bezirken mit höherer Infektionszahlen würden ihm keine Sorgen bereiten.
Impfaktion am Volksfest
Auch das Magistrat Krems als zuständige Behörde ist zuversichtlich. „Man merkt in der Bevölkerung zwar einen Diskurs, der Großteil freut sich aber auf das Fest. Wir als Stadt stehen hinter der Durchführung“, heißt es auf Anfrage am Freitag.
Zusätzlich zum Volksfest wird am 3. September auch eine Impfaktion gestartet, um die Immunisierung voranzutreiben. Zuversichtlich für die coronasichere Durchführung des Wachauer Volksfests zeigt sich auch Infektiologe Herwig Kollartisch im KURIER-Gespräch. „Potenziell kann es natürlich zu Infektionen kommen. Ich würd das Volksfest aber nicht als tragisch einstufen“, so der Experte.
„Gefährliches“ Bierzelt
Beim Besuch des Festes solle man aber auf den Hausverstand setzen und selektieren, an welchen Stellen der Aufenthalt sicherer ist als an anderen. „Die Infektionsgefahr ist im Bierzelt, wo man nahe beieinander sitzt, klarerweise größer als im Freien.“
Infos: wachauervolksfest.at

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