Herbstliche Geheimtipps zum Wandern in Krems und der Wachau
von Max Ryba
Schöne goldene Herbsttage sind die ideale Chance, noch einmal die Natur zu genießen, bevor der Winter kommt. Und in der Region Krems und der Wachau gibt es einige schöne Wanderwege dafür.
Stephan Schmatz betreibt die Webseite "Weinbergwandern.at", außerdem hat er drei Bücher zum Wandern in Niederösterreich veröffentlicht. Er hat die Region schon ausführlich bewandert und kennt auch die weniger bekannten Routen.
Zum Herbst hat er fünf Tipps, die gerade jetzt besonders schön sind und die selbst viele eingefleischte Wanderinnen und Wanderer noch nicht kennen.
Ein Tor zum Himmel in Rohrendorf
Der Startpunkt der Wanderung ist die Viehtrift in Rohrendorf. Vorbei am Atriumhaus und am Denkmal von Lenz Moser dem Dritten, geht es dann durch die längste Kellergasse Österreichs. Auf 1650 Metern bietet die Lindobelgasse viele alte schöne Presshäuser, Kunstwerke und Kellerröhren.
Nach dem "Roten Kreuz" und der Statue "Maria am Berg" erreicht man am Saubühel das sogenannte Heinz-Conrads-Tor. Das erinnert an die symbolische Schließung der Weingärten durch den österreichischen Schauspieler Heinz Conrads im Jahr 1968. Es bietet einen besonderen Ausblick und bietet sich auch als schönes Fotomotiv an.
Bei der benachbarten „Hütte am Berg“ hat die örtliche Landjugend letzten Sommer mit der „Hiata-Rast“ einen Platz zum Entspannen geschaffen.
Schöne Aussicht muss nicht immer anstrengend sein
"Zwei Kilometer Gehweg und 75 Höhenmeter klingen nicht gerade nach einer aufregenden Wanderung", ist sich auch Stephan Schmatz bewusst. Aber wenn man dann an der höchsten Stelle des Luftbergs steht, ist die Aussicht doch spektakulär.
Start dieser dreiviertelstündigen Kurzwanderung ist das Gemeindeamt von Schönbühel-Aggsbach. Über einen Feldweg und durch den Wald geht es dann zum Gipfel des Luftbergs auf knapp 300 Metern. Von dort hat man eine schöne Aussicht auf die Donau und die Gemeinde Aggsbach-Markt am anderen Ufer.
Diese Wanderung eignet sich aufgrund der kurzen Gehdauer auch gut für Kinder. Die sollte man dabei allerdings immer im Auge behalten,da es hier auch steile Stellen gibt.
Weinskulpturen und schöne Aussichten
Auf dem Unteren Loibenberg gibt es schon seit einigen Jahren einen Weinskulpturenpfad. 2021 wurde dann noch ein zweiter solcher Pfad auf dem Oberen Loibenberg errichtet. Sie wurden vom Mistelbacher Künstler Fritz Gall gestaltet.
Er bezeichnet seinen Stil als "Phantastischen Regionalismus" in Anlehnung an die Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Die von der Weinkultur geprägten Skulpturen bestehen aus Materialien wie Rebstöcken, Fassreifen oder Weintanks.
Die beiden Wege lassen sich gemeinsam in knapp einer Stunde und 45 Minuten erwandern und bieten dabei neben der Kunst auch wunderschöne Ausblicke auf Ober- und Unterloiben.Startpunkt der Wanderung ist das "Franzosendenkmal" zwischen Dürnstein und Oberloiben.
Aus der Stadt tief in die Sandgrube
Ganz im Osten der Stadt Krems findet sich dieser Geheimtipp von Stephan Schmatz. Startpunkt ist das Einkaufszentrum Mariandl, und binnen weniger Minuten ist man auf einmal nicht mehr von der Stadt und modernen Gebäuden umgeben, sondern mitten in den Weinbergen.
Vorbei an urigen Heurigen geht es hinunter in die Sandgrube. Danach kommt man noch an alten Weinkellern vorbei. Eine schöne kurze Runde, die man auch gut nach einem Arbeitstag gehen kann, um den Kopf freizubekommen.
Vom Sachsen-Denkmal zur Aussichtswarte
Diese nicht beschilderte anderthalbstündige Wanderung startet am Bahnhof Hadersdorf. Von dort aus geht es über die Kellergasse zur Gedenkstätte Sachsenberg. Die erinnert an die sächsischen Trumpen, die hier währende der Zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 ihr Lager hatten.
Über Güterwege und durch die Weinberge führt die Route auf den Gobelsberg. Dort bietet eine Aussichtswarte schöne Ausblicke in die Umgebung – und an manchen Tagen sogar bis in die Voralpen.
Sicheres Wandern im Herbst
Diese fünf Routen eignen sich gut für herbstliche Wanderungen, allerdings gibt es im Herbst auch ein paar Dinge, auf die man besonders achten sollte. So ist es wichtig, die frühere Dämmerung einzuplanen, um nicht mitten im Wald von der Dunkelheit überrascht zu werden.
Außerdem ist im Herbst gutes, wasserfestes Schuhwerk besonders wichtig. Regen, Feuchtigkeit und Laub können den Boden rutschiger machen. Generell muss man im Herbst besonders auf seinen Tritt achten, um Stürze zu verhindern. Man kann auch Trekking-Stöcke verwenden, um sich zusätzlich abzusichern.
Eine Stirnlampe sollte im Herbst immer im Gepäck sein, um eben auch bei Dunkelheit seinen Weg gut sehen zu können. Außerdem ist es im Herbst besonders wichtig, genug Verpflegung dabei zu haben. Denn im Herbst sind die meisten Hütten nicht in Betrieb. Bedenkt man die besonderen Bedingungen im Herbst, steht einer schönen Wanderung nichts mehr im Wege.
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