Bekannter Winzer tritt aus Verband Vinea Wachau aus

Bekannter Winzer tritt aus Verband Vinea Wachau aus
Franz-Josef Gritsch will auf Kategorien wie Smaragd verzichten. Bei der Vinea Wachau bedauert man den Entschluss.

Gerade hat der Gebietsschutzverband Vinea Wachau 40-jähriges Bestehen gefeiert. Ein Wachauer Winzer, der bisher Mitglied war, will aber andere Wege gehen. Bereits den Jahrgang 2023 wird Franz-Josef Gritsch daher nicht mehr in den bekannten Bezeichnungen Steinfeder, Federspiel und Smaragd verkaufen. 

Er sieht im DAC-System, das die Herkunft in den Mittelpunkt stellt, ein deutlich höheres Zukunftspotenzial. 

➤ Winzerinnen und Winzer sollen Artenvielfalt in der Wachau fördern

„Ich bedauere, dass die Vinea Wachau nicht für Veränderungen bereit ist“, zeigt sich der Spitzenwinzer enttäuscht. Seiner Meinung nach habe man innerhalb der Vinea Wachau die Chance verpasst, mit der Einführung des DAC-Systems im Jahr 2020 eine Anpassung und zeitgemäße Adaption vorzunehmen. Beide Klassifizierungssysteme parallel laufen zu lassen, führe laut Gritsch nur zu Verwirrung. 

"Keine Konkurrenz"

Emmerich Knoll jun., Vorstand in der Vinea Wachau, sieht hingegen Weinstil und Herkunft nicht in einer Konkurrenz zueinander: "Das eine ist, WIE schmeckt der Wein, das andere WARUM schmeckt er so." Die unterschiedlichen Systeme würden sich ergänzen. 

Die Marken seien keine Klassifizierung, sondern sollen eine Orientierungshilfe für die Kundschaft sein. Wer eher leichten Wein möchte, greift eben zum Steinfeder.

Von Gritsch kam auch die Kritik, dass internationale Kundschaft die Kategorien der Vinea Wachau gar nicht mehr kennen würde. Das weist Knoll zurück. "Das kann schon bei den Kunden von Franz-Josef so sein, aber allgemeingültig ist das nicht. Am Ende des Tages ist der Wein zum Trinken da und der Kunde ist jemand, der einfach gern Wein trinkt und sich nicht mit Systemen beschäftigt." 

➤ Das Streben nach dem Gipfel des Wein-Genusses

Kommentare