Bei Wildkatzen in der Wachau wurden Jungtiere nachgewiesen

Bei Wildkatzen in der Wachau wurden Jungtiere nachgewiesen
Auf den Flächen der Österreichischen Bundesforste tappten in den vergangenen Jahren mehrere Tiere in Fotofallen.

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Eigentlich gilt die Wildkatze in Österreich als ausgestorben. In den vergangenen Jahren gelang es aber mit Fotofallen immer wieder einzelne Exemplare nachzuweisen. Im Gebiet der Österreichischen Bundesforste zeigten Fotos aus dem Sommer nun sogar Jungtiere in der Wachau.

Dadurch steigen laut Informationen des Naturschutzbundes die Chancen auf eine Änderung des Gefährdungsstatus der Wildkatzen und damit auf verbindliche Schutzmaßnahmen.

Bei Wildkatzen in der Wachau wurden Jungtiere nachgewiesen

Dieses Foto bestätigt die seit langem gehegte Vermutung, dass sich die Wildkatze in Österreich etabliert hat und auch fortpflanzt. Gelungen ist das Bild dem Wildkatzenexperten und Mitglied der Plattform Wildkatze Peter Gerngross, der seit 2013 Erhebungsprojekte für den Naturschutzbund und die Bundesforste in der Wachau zum Teil ehrenamtlich betreut.

Pflöcke locken Tiere

Um den heimlichen Tieren auf die Spur zu kommen, setzt er Fotofallen ein, die auf Lockstöcke ausgerichtet sind. Diese sägerauen Holzpflöcke sind mit – für Katzen äußerst verführerischem – Baldrian besprüht. Wenn sich die angelockten Tiere daran reiben, bleiben meistens Haare zurück. Eine genetische Untersuchung dieser Proben verrät, ob es sich auch wirklich um eine Wildkatze handelt. „Der erstmalige Nachweis von Jungkatzen krönt die gemeinsame Arbeit von Naturschutzbund und Bundesforsten, die sich unter dem Motto ‚Unsere wilden Katzen‘ auch für den Fortbestand des Luchses in Österreich einsetzen“, freut sich Christina Lassnig-Wlad, Leiterin Naturraummanagement bei den Bundesforsten.

Nachweis

Dass nun die Fortpflanzung nachgewiesen werden konnte, ist für die Plattform Wildkatze ein Meilenstein. Neben den Ergebnissen aus genetischen Analysen sind die Fotos einer Jungkatze ein besonders bedeutsamer Beleg. „Die Wildkatze mit dem wissenschaftlichen Artnamen Felis silvestris gilt bei uns nach wie vor als ausgestorben, verschollen oder ausgerottet, dementsprechend gibt es keine behördliche Verpflichtung Schutzmaßnahmen zu setzen. Erst wenn eine ‚erfolgreiche Reproduktion‘ nachgewiesen werden kann, steigt die Chance auf einen nationalen Schutzstatus“, sagt Ingrid Hagenstein von der Koordinations- und Meldestelle Wildkatze.

Seit der Gründung 2009 sammelt diese Stelle alle Sichtungen in Österreich – darunter etwa 99 genetisch überprüfte Nachweise und rund 360 bestätigte Hinweise – in einer eigens eingerichteten Datenbank.

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