Es sind Geschichten wie diese, die Meikl und seine Mitarbeiterinnen in ihrem Tun bestärken. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, armutsgefährdeten Menschen zu helfen – seit Anfang Dezember auch in Korneuburg. Nachdem der Sozialgreißler in der Stockerauer Straße 11 im Frühjahr schließen musste, wandte sich die Stadtgemeinde an die Initiative Soo gut, die mehrere Märkte in Niederösterreich und dem Burgenland betreibt.
In den Soo-gut-Märkten werden Lebensmittel und Alltagsgüter zu günstigen Preisen angeboten. Die Initiative richtet sich an Menschen, die über ein Nettoeinkommen von maximal 1.572 Euro (für einen Einpersonenhaushalt) verfügen.
Die Waren stammen von Partnerfirmen und werden aufgrund von Überproduktion, Saisonalität oder optischer Mängel aussortiert. Auch Lebensmittel, die knapp vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen, werden von den Soo-gut-Mitarbeitern eingesammelt und auf die Sozialmärkte verteilt. Selbstverständlich können auch Privatpersonen das Angebot mit Geld- und Sachspenden unterstützen. Und auch Secondhand-Waren werden im Sinne eines nachhaltigen Konzepts entgegengenommen und angeboten.
Offenes Ohr
Während der Standort in Stockerau gut etabliert ist und dort aktuell 330 Einkaufspässe an Kunden vergeben sind, zählt man in Korneuburg gerade einmal 19 ausgestellte Einkaufsberechtigungen. „Der Besuch bei uns ist leider noch immer schambehaftet“, weiß Meikl, der beide Märkte leitet. Dabei ist man in Sachen Angebot schon gut aufgestellt, auch im Bereich der Secondhand-Artikel. Ein paar Wünsche hätte Meikl dennoch auf seiner Liste: „Wir könnten hier gut mehr Hygieneartikel brauchen, ebenso wie Fleischprodukte.“
Was viele nicht wissen: Bei Soo gut können auch Zivil- oder Präsenzdiener, Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr leisten, Studierende, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrlinge einkaufen, und das ohne Pass. „Wir bieten auch jede Menge Snacks und Getränke“, lädt Meikl zu einem Besuch ein.
Obwohl der neue Markt erst seit knapp einem Monat geöffnet hat, hat das Team bereits eine wohlige Atmosphäre in den Räumlichkeiten geschaffen. Eine Kaffeeecke ist noch geplant. Denn bei Soo gut geht es nicht nur um einen leistbaren Einkauf, sondern auch um ein offenes Ohr für die Kundinnen und Kunden und ihre Probleme. „Wir haben hier einen schönen Markt aufgebaut. Darum sag ich allen: Geniert euch bitte nicht, sondern kommt vorbei!“, appelliert Meikl.
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