Kind zu Tode geschüttelt: Sechs Jahre Haft für Vater

Kind zu Tode geschüttelt: Sechs Jahre Haft für Vater
Prozess gegen Vater, der sein Kind zu Tode geschüttelt haben soll: Sechs Jahren unbedingte Haft - nicht rechtskräftig.

Unter riesigem Medieninteresse ist es am Donnerstag am Landesgericht Wiener Neustadt zum Prozess gegen jenen 19-Jährigen gekommen, der im Oktober in Neunkirchen seinen 3 Monate alten Sohn ein tödliches Schütteltrauma zugefügt haben soll.

Matteo Sch. bekannte sich zum Vorwurf der Körperverletzung mit tödlichem Ausgang nicht schuldig, wurde aber dennoch zu 6 Jahren unbedingter Haft verurteilt. Allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig. Er ist wegen Diebstahl, Körperverletzung und Sachbeschädigung einschlägig vorbestraft.

Laut Vortrag der Staatsanwältin wollte der 19-Jährige das Baby nicht. Er soll auf eine Abtreibung bestanden haben, die Kindsmutter wehrte sich jedoch dagegen. Nach der Geburt des kleinen Damien waren der Mutter bereits nach kurzer Zeit Verletzungen des Kindes, hauptsächlich Blutergüsse aufgefallen. Laut Angaben der Mutter schaffte der Vater es nicht das Kind entsprechend zu versorgen und den Kopf zu stützen.

In der Nacht zum 30. Oktober sei die Situation dann eskaliert, als das Kind beim Vater alleine war. Der 19-jährige Kindsvater soll die Nerven verloren und den kleinen Damien zu Tode geschüttelt haben.

Laut Anwalt Wolfgang Blaschitz dürfe man die sozialen Verhältnisse in dem Fall nicht außer Acht lassen. „Vater und Mutter sind selbst noch Kinder und stammen aus desaströsen Verhältnissen. Sie sind beide im Heim aufgewachsen“, sagt Blaschitz. Der Vater sei vielleicht mit der Situation überfordert gewesen, aber Leid habe er dem Kind keines zufügen wollen.

Weil die Mutter seit dem Tod ihres Kindes schwer traumatisiert ist und nicht in der Lage ist den Tod des Kindes zu verarbeiten, schließt sich die Rechtsanwältin der Mutter mit 20.000 Euro Schmerzensgeld dem Verfahren an.

Wie berichtet, ereignete sich der schreckliche Vorfall bereits am 30. Oktober in Neunkirchen. Die Eltern verständigten die Rettungskräfte wegen medizinischer Probleme, doch die Ärzte konnten Damien nicht mehr helfen. Er starb zwei Wochen später im Landesklinikum Wiener Neustadt. Eine Obduktion ergab, dass das Kleinkind aufgrund von Fremdverschulden gestorben sein muss. Der schreckliche Verdacht: Schütteltrauma. Für den 19-Jährigen Kindsvater klickten die Handschellen.

Das Urteil wird gegen Mittag erwartet, der KURIER berichtet vor Ort.

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