Kein neuer Beweis für Ankläger im Fall Kührer

FOTOS: Rettungswagen: Michaela Reibenwein Totenkopf: Kührer: Polizei 27.09.2006 Hand mit Eprovette: AP Photo/Winfried Rothermel 22.04.2009 Leuchttisch: ORF/Alliance/Cliff Lipson 23.08.2010
In den Autos und der Videothek des Verdächtigen fand sich keine DNA der 16-Jährigen.

Die Ermittlungen im Kriminalfall Julia Kührer sind seit dieser Woche abgeschlossen. Die ausstehenden Gutachten brachten keinen neuen DNA-Beweis. Der Hauptverdäch­tige Michael K. (51) wartet nun im Strafgefangenenhaus Korneuburg auf seinen Prozess. Die An­klage wird trotz allem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf Mord lauten.Denn neben einer dichten Indizienkette gibt es seit Dezember einen schwer­wiegenden Sachbeweis gegen den Mordverdächtigen. Nämlich K.s DNA auf jener blauen Decke, in die der Leichnam der 16-jährigen Julia Kührer eingewickelt war. Nachbarn hatten die sterblichen Überreste in einem Erdkeller auf Michael K.s Grundstück in Dietmannsdorf im Bezirk Hollabrunn gefunden.

Haarbüschel

Auf der Suche nach weiteren belastenden Beweisen ließ die Staatsanwaltschaft sichergestelltes Haarmaterial gerichtsmedizinisch untersuchen: Darunter waren Haare aus der ehemaligen Videothek des 51-Jährigen in Pulkau sowie aus seinen drei früheren Fahrzeugen. Zwei davon wurden in Litauen und Polen aufgestöbert und von niederösterreichischen Tatortspezialisten bis ins kleinste Detail untersucht. Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft, Friedrich Köhl, fand sich keine DNA von Julia Kührer unter dem sichergestellten Haarmaterial. „Der Akt liegt daher bereits zur Enderledigung beim zuständigen Staatsanwalt“, bestätigte Köhl am Mittwoch im Gespräch mit dem KURIER. Dieser verfasst demnächst die Anklageschrift.

Es kann daher noch vor dem Sommer mit einem Prozess gerechnet werden. Und dieser wird voraussichtlich ein Mordprozess vor einem Geschworenengericht.

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