Fall Kührer: Drogenreste belasten den Verdächtigen

APA10532252-2 - 06122012 - DIETMANNSDORF - ÖSTERREICH: ZU APA 112 CI - Ein Polizeiwagen parkt am 02. Juli 2011 vor dem Haus in Dietmannsdorf (Niederösterreich), in dem in einem Erdkeller Knochenteile der vermissten Julia Kührer gefunden wurden (ARCHIVBILD). Nach Angaben des Bundeskriminalamts ist der bereits 2011 Verdächtigte neuerlich festgenommen worden. Die Ermittlungen ergaben, dass eine Verbindung zwischen dem 51-Jährigen und dem Opfer bestanden haben muss. An einem verkohlten Deckenfragment, das sich bei der Leiche der fünf Jahre vermissten 16-Jährigen befand, wurde die DNA des Beschuldigten gesichert. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Im Kriminalfall Julia Kührer sind neue Erkenntnisse aufgetaucht.

Wurde Julia Kührer (16) vom Mordverdächtigen Michael K. (52) auch mit Drogen versorgt? Laut jüngsten Ermittlungen gibt es belastende Zeugenaussagen, dass Jugendliche aus dem niederösterreichischen Pulkau und Umgebung von dem dringend Tatverdächtigen mit Crystal beliefert wurden. Laut einem Bericht der Zeitschrift News sind Rückstände der synthetischen Droge nun auch in Kührers Leiche festgestellt worden. Ein neues toxikologisches Gutachten beweist das.

Zusammen mit der Tatsache, dass die Leiche des Mädchens auf dem Grundstück von Michael K. in Dietmannsdorf, Bezirk Hollabrunn, entdeckt wurde und sich auf der Decke, in die das Skelett eingewickelt war, K.s DNA fand, wird die Indizienkette immer dichter. Mit Spannung erwartet die Staatsanwaltschaft Korneuburg ein weiteres DNA-Gutachten. Im Labor wird untersucht, ob unter den Dutzenden Haaren, die Tatort-Spezialisten in den Autos von K. sichergestellt haben, auch welche von Julia Kührer sind. Damit wäre bewiesen, dass das 2006 verschwundene Mädchen zu dem Verdächtigen ins Auto gestiegen ist. Der 52-Jährige hat dies jedoch immer bestritten, ebenso, dass er der 16-Jährigen Drogen gegeben habe.

„Wir rechnen damit, dass im Februar die letzten Untersuchungsergebnisse vorliegen und es danach zu einer Hauptverhandlung kommt“, erklärt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Friedrich Köhl. Erwartet wird eine Mordanklage.

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