Als Jimmy Carter im Klosterneuburger Stiftsrestaurant speiste
"Der hohe Besuch traf um 12.45 Uhr im Restaurant ein und speiste sodann im schattigen Garten ungeniert neben vielen anderen Gästen", erinnert ein Schreiben des Chorherrenstifts Klosterneuburg an den 15. Juni 1979. Am Rande seines Treffens mit dem sowjetrussischen Staats- und Parteichef Leonid Iljitsch Breschnjew hatte der damalige US-Präsident Jimmy Carter mit Familie dem Stift Klosterneuburg einen "köstlichen" Besuch abgestattet.
Am vergangenen Sonntag ist Carter im Alter von hundert Jahren verstorben. Das Gipfeltreffen in Wien mit Unterzeichnung des Salt-II-Abkommens zur Begrenzung strategischer Rüstung vor 45 Jahren ist in die Geschichtsbücher eingegangen. Der Ausflug nach Niederösterreich ist hingegen wenig bekannt. Im Stift erinnern Fotos und ein Bericht daran.
"Bei prachtvollem Wetter machten Präsident Jimmy Carter mit Gattin Rosalynn und Tochter Amy, sowie Außenminister Vance mit Gattin und einem Sicherheitsstab einen Ausflug zum Mittagessen in unser Restaurant Stiftskeller", heißt es da. Sogar die Speisen sind noch bekannt. Demnach gab es "geräuchertes Forellenfilet, Rehfilet auf Försterart mit Serviettenknödel und Preiselbeeren. Getrunken wurde Kahlenberger Weißer Burgunder".
Dabei dürfte der US-Präsident auf den Geschmack gekommen sein, denn "unmittelbar nach dem Mittagstisch äußerte Präsident Carter spontan den Wunsch, die weltberühmte Weinkellerei des Stiftes besuchen zu können". Was für die Gäste aus Amerika recht interessant gewesen sein dürfte, denn "Präsident Carter und Außenminister Vance mit Ihren Gattinnen nahmen sich fast eine 3/4 Stunde für die Besichtigung Zeit, trotz Drängen der Sekretäre", wird betont.
Abschied nahm man mit einem "guten Glas Klostersekt trocken". Der Abt habe schließlich „eine erfolgreiche SALT-II-Konferenz und noch schöne Tage in Österreich“ gewünscht.
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