Innenstadt wird fiktiver Kriegsschauplatz: Antiterrorübung des Heeres

Innenstadt wird fiktiver Kriegsschauplatz: Antiterrorübung des Heeres
Kommende Woche wird in Wiener Neustadt auch mit Knallmunition geschossen, warnt das Bundesheer.

Schwer bewaffnete Soldaten verschanzen sich hinter Hausmauern, Schüsse fallen aus dem Hinterhalt, Panzer rollen über die Straßen. Dieses Szenario, dass an einen Kriegsschauplatz erinnert, wird kommende Woche mitten in der Wiener Neustädter Innenstadt zur Realität.

Von 5. bis 7. Februar übt die Theresianische Militärakademie mit rund 100 Soldatinnen und Soldaten im Stadtgebiet von Wiener Neustadt für den Ernstfall. Um keine Unsicherheit bei der Bevölkerung zu erzeugen, setzt das Bundesheer im Vorfeld auf eine Informationskampagne.

Innenstadt wird fiktiver Kriegsschauplatz: Antiterrorübung des Heeres

Knallmunition im Einsatz

Wie es vonseiten der Militärakademie heißt, kommt bei der Übung auch Knallmunition zum Einsatz. "Das Berühren von Munition und Munitionsteilen ist lebensgefährlich und daher untersagt. Ein Auffinden von Munition oder Munitionsteilen ist der nächsten Polizeidienststelle zu melden", warnt das Bundesheer.

Konkret gehe es bei der anstehenden Übung um "Einsatzführung in einem Stadtgebiet – das kann eine Terrorlage genauso sein, wie ein konventioneller Konflikt, wie er gerade in der Ukraine stattfindet", erklärt Oberst Thomas Lampersberger. Am Eyerspergring komme es zu einem Hinterhalt auf einen Fahrzeugkonvoi, im Bereich der HTL zum Durchsuchen eines Gebäudes nach verdächtigen Personen.

Fiktiver Krieg

Bei der Übung kann es jeweils im Zeitraum von 12.45 Uhr bis 15.00 Uhr zu Verkehrsbehinderungen durch Bundesheerfahrzeuge und Straßensperren kommen.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Militärakademie das dicht bewohnte Gebiet als möglichst authentischen Schauplatz für eine Übung aussucht. Bereits im vergangenen Sommer fand im südlichen NÖ ein fiktiver Krieg mit 1.700 Soldaten vor großer Kulisse statt.

Mit lautem Getöse rollten im Zuge der Großübung "Steinfeld 23" Panzer mitten durch das 50.000 Einwohner große Wiener Neustadt. An verschiedenen Checkpoints im südlichen Niederösterreich hatten schwer bewaffnete Soldaten Stellung bezogen. Es herrscht Krieg – zumindest, was die Optik anbelangt.

Bei den Übungsszenarien geht es um Terroranschläge, Attacken auf Züge und die Stromversorgung, bis hin zu einem Luftangriff auf die Theresianische Militärakademie.

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