Das Steinfeld, also die Region zwischen Wiener Neustadt und Neunkirchen, ist bis 14. Juli fiktiver Kriegsschauplatz für 1.700 Soldaten mit 200 Fahrzeugen und zwölf Schützenpanzern. Neben der Dimension und Dauer ist vor allem eines an der riesigen Heeresübung außergewöhnlich: Gekämpft wird vor den Augen der Bevölkerung mitten in der Stadt, in Firmen, auf Hausdächern, in der Waldschule, der Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen und auf anderen frequentierten Plätzen. „Wir gehen ins verbaute Gebiet und haben mit dem urbanen Umfeld ein sehr realistisches Szenario“, erklärt Hofer beim Besuch von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger (beide ÖVP).
Infiltration
Die Übungsannahme: Ein terroristischer Staat namens Rotland hat Österreich infiltriert und beginnt mit einem Ausbildungsprogramm für fanatische Zellen, um Anschläge vorzubereiten. In einer ersten Welle kommt es zur Sprengung eines Zuges auf der Südbahn und zur Sabotage der Raffinerie in Schwechat. Als die Polizei von einem Anschlag auf das Umspannwerk in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) Wind bekommt, wird das Heer für einen sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz angefordert.
Wie bei vielen internationalen Konfliktszenarien nimmt die Eskalation aber rasant zu, weshalb die militärische Landesverteidigung in der zweiten Woche in den Fokus rückt. An mehreren Orten in Wiener Neustadt kommt es zu Häuserkämpfen, in der Mittelschule Ebenfurth wird ein Anschlag mit einer Bombenexplosion simuliert.
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Mittels Virtual-Reality-Brillen und einem computersimulierten Programm können Übungsteilnehmer vom Gefechtsstand aus in das Manöver eingreifen und ein Teil davon werden. Die Übungsausführung in hybrider Form ist eine der neuen Errungenschaften.
Das bedeutet, dass nur ein geringerer Teil der Kräfte selbst im Gelände ist, der Rest wird am Gefechtsstand am Computer simuliert. So lässt sich kostengünstig auch die Führung von zahlenmäßig viel stärkeren Verbänden üben, als tatsächlich vorhanden sind, heißt es beim Bundesheer.
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