Impfdebatte: Wenn Hass zur Straftat wird

Impfdebatte: Wenn Hass zur Straftat wird
Politiker und andere Menschen, die für die Impfung eintreten, geraten ins Visier von Gegnern. Der Verfassungsschutz spricht von einem enormen Ausmaß.

Auch wenn sich das erste Wort der Botschaft in dieser Schreibweise nicht im Wörterbuch findet, der Tenor ist eindeutig: „Kräpier an der Impfung ÖVP-Arschloch! Diktatorensau!“
Diese wenig erfreuliche Botschaft hat der nö. ÖVP-Landtagsabgeordnete Hermann Hauer am Dienstag im Postkasten an seiner Privatadresse im Bezirk Neunkirchen entdeckt. Nach einiger Überlegung hat er den Drohbrief öffentlich gemacht. „Um ein Zeichen zu setzen“, meint Hauer. Obwohl der Politiker beim Öffnen des Briefes zunächst schlucken musste, behält er die Fassung. „So etwas bringt mich nicht aus der Ruhe. Wenn derjenige, der das geschrieben hat, Rückgrat hat, kann er sich gerne bei mir melden, und wir sprechen darüber. Denn nur so werden wir zusammen diese Krise bewältigen“, sagt der Abgeordnete.

In Hauers Heimatgemeinde Puchberg am Schneeberg waren in den vergangenen Tagen diverse Hass-Briefe an öffentlichen Plätzen plakatiert. Darin wurden Impfbefürworter wie Hauer mit dem Regime der Nationalsozialisten gleichgestellt. Der Fall wurde angezeigt. Die Polizei ermittelt. Hauer ist, wie der Verfassungsschutz bestätigt, „leider in bester Gesellschaft“.

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