Pfarren überlegen Maßnahmen gegen Diebe

Nicht nur ein Opferstock wurde aufgebrochen
Opferstöcke in einigen Gotteshäusern ausgeräumt. Pfarren müssen Maßnahmen ergreifen.

Der Schock war groß in zwei Pfarren im Bezirk Gmünd: Am hellichten Tag hat vergangenen Dienstag vermutlich derselbe Dieb in zwei Gotteshäusern insgesamt sechs Opferstöcke aufgebrochen bzw. sogar mitgenommen. "Das ist das vierte Mal bei uns", sagt sich Pfarrer Leszek Bubinski, der jetzt überlegt, das Kirchenschiff mit einem Eisengitter abzusperren.

Er ist nicht der einzige Pfarrer, der zu solchen oder ähnlichen Maßnahmen greifen muss. Besonders betroffen sind in Niederösterreich ländliche, dünner besiedelten Gegenden, in denen untertags seltener Menschen Kirchen besuchen. Und weil ein großer Teil der Kirchen nachts ohnehin bereits versperrt wird, kommen die Diebe eben am Tag.

"Bei uns sind sogar fünf Opferstöcke betroffen. Da war nicht viel drin, aber der Sachschaden ist enorm", erklärt der Pfarrer von Weitra.

"Bei uns hat der Dieb den hölzernen Opferstock aus der Wandverankerung gerissen und mitgenommen. Vielleicht konnte er das Schloss nicht gleich knacken", berichtet Pfarrgemeinderat Gerhard Schindl von der ebenfalls betroffenen Pfarre Brand. Auch hier gab es vor drei bis vier Jahren bereits einen ähnlichen Vorfall.

Maßnahmen

Nun will man auch hier überlegen, wie man in Zukunft mit der Situation umgeht. Erst kürzlich wurden die Dechanten über sinnvolle Maßnahmen informiert und aufgefordert, beispielsweise liturgische Gegenstände, die selten in Gebrauch sind, "unverzüglich" an gesicherte Orte zu bringen.

"Die Diözese bietet für solche Fälle eine Beratung durch einen Mitarbeiter des Konservatoriats für fachkundige Maßnahmen an", erklärt dazu Marcus Riccabona, Pressesprecher der Diözese St. Pölten. Er bedauert, dass immer mehr Kirchen mit Kameras oder Gittern abgesichert werden müssen. Bischof Klaus Küng wünscht, dass nach Möglichkeit die Kirchen offen bleiben. "Die sicherste Kirche ist eine, die von Menschen besucht wird", betont Küng.

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