Illegale Parkhausnutzer werden zur Kasse gebeten

Illegale Parkhausnutzer werden zur Kasse gebeten
Park-&-Ride-Häuser in Amstetten sollen nur für Pendler frei benutzbar bleiben.

Was helfen die tollsten Parkhäuser in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof, wenn gestresste Pendler schon am frühen Morgen keinen Stellplatz für das Auto finden? Dauerparker und Stadtbewohner, die in den Parkdecks ihre Autos von Wind und Wetter geschützt ohne Öffi-Nutzung gratis eingestellt haben, werden seit Jahren als Platzräuber beschuldigt. Mit einem in St. Valentin neu erprobtem System sollen sie, notfalls auch mit geschmalzenen Tagesgebühren, aus den Park-&-Ride-Decks in Amstetten vertrieben werden.

„Diese Problematik hat für mich oberste Priorität“, versichert Amstettens Vizebürgermeister Markus Brandstetter, ÖVP. Für den Bereich Mobilität und Stadtentwicklung zuständig, stehe die geordnete Nutzung der Park-&-Ride-Häuser ganz oben auf der Aufgabenliste, versichert Brandstetter. Eine geordnete Nutzung der von den ÖBB und der öffentlichen Hand finanzierten Parkdecks brennt den Stadtverantwortlichen seit Jahren unter den Nägeln.

Illegale Parkhausnutzer werden zur Kasse gebeten

Platzproblem in Parkdecks: Stadtvizes Markus Brandstetter (ÖVP) und Dominic Hörletzeder (Grüne)

Polizeieinsatz

Die frühere SPÖ-Bürgermeisterin Ursula Puchebner ließ sogar die Stadtpolizei in den Parketagen nach Dauerparkern Ausschau halten. Es machten auch Geschichten die Runde, dass Wohnungen in Bahnhofsnähe mit dem vermeintlichen kostenfreien Extra-Garagenplatz im Parkhaus angepriesen wurden.

Mit Argusaugen beobachtete Brandstetter schon die Pilotprojekte der ÖBB, die in Steyr oder Wels in Oberösterreich unternommen worden waren, aber nicht die gewünschten Erfolge brachten. Als nun der schrankenlose, über die Kennzeichenerfassung der Pendlerfahrzeuge aufgezogene Testbetrieb in St. Valentin als Lösung propagiert wurde, habe er bei Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) sofort die beiden Amstettener Parkhäuser mit den rund 1.000 Stellplätzen als Nachfolgeprojekte in Stellung gebracht, sagt Brandstetter.

Kameras scannen Öffi-Ticket

Bei dem neuen System werden die Kennzeichen der einfahrenden Pkw über eine Kamera sowohl bei der Einfahrt als auch bei der Ausfahrt registriert. Beim Ausfahren muss der Lenker einen gültigen Fahrschein scannen. Wer ohne Öffi-Ticket ausfährt, bekommt über ein Inkassobüro eine Tagesgebühr von 50 Euro vorgeschrieben.

In Amstetten hofft Brandstetter rasch mit dem Parkhaus Eggersdorferstraße (rund 300 Plätze) in die von Schleritzko bereits angekündigte Ausweitung des neuen P-&-R-Systems kommen zu können. Ein derzeit frei nutzbarer städtischer Parkplatz daneben wird zur Kurzparkzone umgewandelt, um für Kunden der Ordinationen und Wirte in dem Bereich verfügbar zu sein. Ziel sei es aber, so der Stadtvize, mittelfristig auch das zweite Parkdeck im Graben umzurüsten.

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