Illegale Migration: So viele Menschen werden pro Woche in NÖ aufgegriffen

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"Die Lage hat sich verschärft", sagt ein Ermittler. Die Situation wirkt sich auch auf die Erstaufnahmestelle in Traiskirchen aus.

In Niederösterreich vergeht derzeit kaum ein Tag, an dem nicht illegale Migranten aufgegriffen werden. In dem meisten Fällen kommen die Männer, Frauen und Kinder aus Afghanistan, Syrien oder auch aus dem Irak, sie hoffen auf Asyl in Österreich oder Deutschland.

In nur zwei Tagen waren es 30 Menschen, die von der Polizei entdeckt wurden, als sie neben der Straße herumirrten. Immer wieder komme es zu gefährlichen Situationen mit Autofahrern, heißt es.

Bezirk Mödling als Hotspot

„Pro Woche sind es derzeit etwa 200 Personen, die illegal nach Niederösterreich kommen. Die Lage hat sich wieder deutlich verschärft“, berichtet ein Ermittler im Gespräch mit dem KURIER. Als Hotspot habe sich der Bezirk Mödling entwickelt, wo die Polizei besonders gefordert ist.

Schwerpunktaktionen

„Die Route verläuft aus dem Burgenland kommend über die A3, die schließlich in die A2 mündet. Im Bereich Guntramsdorf oder an anderen Orten im Bezirk müssen dann viele die Autos oder Klein-Lkw verlassen“, so der Kriminalist.

Die Exekutive ist mit Schwerpunktaktionen sehr präsent, immer wieder den Fahndern auch Schlepper ins Netz gehen, heißt es. Die Hintermänner werden allerdings nur selten gefasst, weil sich diese im Ausland befinden.

Illegale Migration: So viele Menschen werden pro Woche in NÖ aufgegriffen

Das Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen

Eine Entwicklung, die auch an der Erstaufnahmestelle Traiskirchen (Bezirk Baden) nicht spurlos vorübergegangen ist. Von der ursprünglichen politischen Vereinbarung mit maximal 480 Personen ist man weit entfernt. Auch eine jüngste Zusage des Innenministeriums, dass es nicht mehr als 1.000 Flüchtlinge sein sollen, werde trotz rund hundert Verlegungen täglich nicht eingehalten, so Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ): „Der Bund ist gefordert und am Zug“. Im Vergleich zu 2016 sei die Situation aber unaufgeregt, die Zahl überschaubar.

Genau beobachtet werde die Corona-Situation: Am Montag wurden in der Erstaufnahmestelle 89 Fälle verzeichnet. Das ist ein Zuwachs von acht Infektionen übers Wochenende.

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