Angeblich ist es ja ein Tritt ins Glück, aber eigentlich ist es schlicht und einfach Sch... und stinkt zum Himmel. Auch wenn der Großteil der Hundehalter das Gacki brav ins Sacki packt, gibt es einige wenige Ignoranten, die die Hinterlassenschaft ihrer Hunde und die Befindlichkeit ihrer Mitmenschen wenig kümmert.
Weil gerade in der Corona-Zeit anscheinend nicht nur besonders viel Gassi gegangen, sondern auch die Not mit dem Kot immer größer wird, prescht Baden bei Wien mit einem kreativen Vorschlag vor: Hunde und damit deren Besitzer mittels DNA-Datenbank zu erfassen.
Wie das funktionieren soll, erklärt die Stadtregierung.
„Das Problem in Parks, entlang der Schwechat, aber auch mitten in der Stadt hat sich zuletzt massiv verschärft, wir haben sehr viele Beschwerden“, begründet Bürgermeister Stefan Szirucsek (ÖVP) die Initiative. Bei der jüngsten Flurreinigung wurden sogar ganze „Depots“ mit vollen Plastiksackerln voller Hundekot gefunden. „Wir sind eine Kurstadt, die bald ins Weltkulturerbe aufgenommen werden soll, das muss geändert werden“, sagt Vizebürgermeisterin Helga Krismer (Grüne).
Internationale Vorbilder
Und so soll „Kommissar DNA“ zu den Gacki-Sündern führen: Hundehalter haben ihren Hund einem DNA-Test mittels Speichelprobe zu unterziehen und dieses DNA-Profil wird in einer zentralen Datenbank gespeichert. Wird also ein zurückgelassenes Häufchen entdeckt, kann man mit einer Probe den tierischen (der ja nichts dafür kann) und den menschlichen (der dafür verantwortlich ist) Verursacher ausforschen. Klingt abenteuerlich, hat aber schon internationale Vorbilder. 2016 hat etwa ein Londoner Stadtteil eine derartige DNA-Datenbank getestet, in den USA gab es Ähnliches und die DNA der 40.000 Hunde Südtirols hätte bis 1. Jänner 2021 erhoben werden müssen, das wurde aber um ein Jahr verschoben.
Baden kann einen derartigen Schritt nicht alleine durchziehen. „Eine solche Datenbank macht ja auch nur österreichweit Sinn. Die gesetzliche Grundlage muss auf Bundes- und Landesebene geschaffen werden“, so Szirucsek. Eine entsprechende Resolution will der Gemeinderat noch im Juni beschließen.
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