Brutale Home Invasion in Würnitz aus "Geldnot": Hohe Haftstrafen
Es war 1 Uhr Früh, als vier vermummte und bewaffnete Männer am 7. Februar über einen Zaun in der kleinen Ortschaft Würnitz in NÖ sprangen.
Sie zwängten die Tür zum Wohnhaus mit einem Schraubenzieher auf. Was danach folgte, ist auf einem Video dokumentiert. Die Hausherrin wurde munter, hielt Nachschau - und traf auf die vier Männer, die plötzlich auf sie einschlugen.
Unter anderem mit einem Brecheisen, wie die Staatsanwältin ausführt. Die Schreie, die die Frau in Todesangst ausstieß, gingen durch Mark und Bein. "Ich hatte Angst, der bringt mich um. Es war wie ein Albtraum", schildert die Frau am Donnerstag bei der Gerichtsverhandlung in Wien.
Auch der Ehemann wurde munter, griff zu einem Revolver und gab mehrere Schüsse auf die Räuber ab. "Es war noch einer auf meiner Frau oben und hat sie geschlagen. Natürlich wollte ich sie retten." Ein 50-jähriger Eindringling wurde ins Gesäß getroffen und schwer verletzt. Die anderen konnten vorerst flüchten.
Vier Angeklagte stehen deshalb in Wien vor Gericht. Die Männer, allesamt Rumänen, sind geständig. Ihr Motiv: Geldnot.
Der Zweitangeklagte, ein 40-jähriger Berufsfahrer, ist nicht zum ersten Mal als Angeklagter hier. Vor einigen Jahren war er schon einmal in die Wohnung von zwei Frauen eingedrungen um sie auszurauben. Er wurde deshalb zu vier Jahren Haft verurteilt.
"Ich will die Familie um Verzeihung bitten", erklärt er vor Gericht. "Ich schäme mich so." Man habe nicht geplant gehabt, jemanden zu verletzen, erklärt er. Man wollte das Paar ausrauben, während es schlief. Sein Verteidiger übergibt symbolische 500 Euro Schadenersatz an den Opferanwalt.
Laut Anklage soll er der Kopf der Bande gewesen sein, der auch die Sturmhauben und die Waffen organisiert haben soll. Zudem soll er es gewesen sein, der das Ziel für die Home Invasion vorgeschlagen hat. Seine Ex-Freundin war mit der Schwiegertochter des Ehepaares befreundet. "Er hat gesagt, dort würden wir ziemlich viel Geld holen", erklärt der 24-jährige Erstangeklagte. Jeder sollte ein Viertel der Beute bekommen.
Mann im Supermarkt gefesselt
Ihm und dem angeblichen Strippenzieher wird zudem ein zweiter Raub in Wien angelastet. Die Männer sollen in eine Supermarkt-Filiale in Wien eingedrungen sein um dort den Tresor zu plündern. Sie fesselten einen Sicherheitsmitarbeiter und forderten ihn auf, den Code rauszurücken. Doch über den verfügte dieser gar nicht. Also sollen die Täter teure Spirituosen mitgenommen haben.
Am späten Nachmittag fielen die Urteile: Der Haupttäter wurde zu 16 Jahren Haft verurteilt, der 24-Jährige zu zehn Jahren. Für die beiden anderen Angeklagten setzte es Strafen von jeweils 8, 5 Jahren - diese beiden Urteile sind rechtskräftig.
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