Holzverkauf hinterließ tiefe Spuren im Perchtoldsdorfer Wald

Holzverkauf hinterließ tiefe Spuren im Perchtoldsdorfer Wald
Diskussion um Fällungen. Geforderte Kündigung des Vertrages mit der EVN für Bürgermeisterin aber kein Thema.

Tief hat sich der Harvester in den Boden des Perchtoldsdorfer Gemeindewaldes gegraben. Dass die Holzerntemaschine, mit der seitens der EVN Bäume aus dem Wald abtransportiert wurden, so massive Spuren hinterlassen hat, sorgt bei der Bürgerliste für Unmut. Auch Klaus Wechselberger von der Umweltinitiative Wienerwald ist empört: „Schon einige Jahre wurde der Perchtoldsdorfer Wald zum beliebigen, hiebreifen Wirtschaftswald. Dabei wird auf den Erholungsstatus praktisch keine Rücksicht genommen.“

Die Fällungen waren im Auftrag des Energieversorgers EVN erfolgt. Aufgrund eines im Jahr 2011 vom Gemeinderat beschlossenen Vertrages. Das Holz wird für Fernwärme in der Region verwendet – auch in Perchtoldsdorf. Wladyka schlägt nun aber vor, den Vertrag in der nächsten Gemeinderatssitzung zu kündigen und stattdessen Vereinbarungen mit privaten Interessenten über die Entnahme von Brennholz zu treffen. „So könnte wieder eine schonende Waldbewirtschaftung hergestellt werden. Denn es ist klar: Es geht nicht um Profit, sondern um Waldpflege.“

Spuren werden beseitigt

Seitens der EVN wird betont, dass die Holzentnahme in Abstimmung mit dem Bezirksförster erfolge. Der betroffene Schwarzföhrenbestand sei vom aktuellen Kieferntriebsterben aufgrund zunehmender Trockenheit befallen. Außerdem werde man die auf den Forstwegen hinterlassenen Spuren wieder beseitigen.

Bürgermeisterin Andrea Kö (ÖVP) bestätigt, dass die Fällungen in Abstimmung erfolgt seien und man eine Umwandlung der aktuellen Kiefern-Monokultur in einen Laub-/Nadelholzmischwald durch Neupflanzungen plane. Sie sehe keinen Grund, den Vertrag mit der EVN zu kündigen.

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