Historische ÖVP-Stärke nach drei neuen Siegen
„Wichtig ist, dass jetzt Ruhe in der Gemeinde herrscht. Die Leute wollen, dass etwas weitergeht.“
Mit dem Versprechen das Verbindende vor das Trennende zu stellen hat Martin Puchegger vergangenen Sonntag als ÖVP-Spitzenkandidat der Liste „Miteinander Hochwolkersdorf“ im Bezirk Wiener Neustadt der SPÖ einen weiteren Bürgermeistersitz in Niederösterreich abgenommen. Mit ebenfalls hohen und teils überraschenden Siegen bei den Wahlwiederholungen in Schwarzau am Steinfeld und in Kottingbrunn hat die ÖVP damit die Zahl ihrer Bürgermeister in die Höhen der 1970er-Jahre geschraubt.
„Die drei Ergebnisse am Wochenende waren historisch“, zog ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner zufrieden Resümee. In Kottingbrunn und in Schwarzau war die Volkspartei noch nie Erster. In Hochwolkersdorf übernahm sie nach den Gemeindefusionen vor 50 Jahren wieder erstmals das Ruder. Die Dominanz der ÖVP in den 573 nö. Gemeinden ist nach dem „kleinen“ Wahlsonntag noch deutlicher. Vor einem Jahr stellte man noch 434 Bürgermeister, nun sind es 449. Die SPÖ hält dagegen bei nur mehr 108. „Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir 317 Gemeinderäte dazu gewinnen und zählen aktuell 7.055 Gemeinderäte, das sind 59,5 Prozent aller Mandatarinnen und Mandatare“, rechnete Ebner stolz vor. Die Volkspartei habe mittlerweile auch bewiesen, dass sie nicht nur in den ländlichen Kommunen, sondern auch in den großen Städten die Führung übernehmen könne. In 17 der 20 Bezirkshauptstädte stelle die ÖVP mittlerweile den Bürgermeister, so Ebner.
Hohe Wahlbeteiligung
Die Corona-Krise habe bei den drei Wahlen am Sonntag die Wähler nicht davon abgehalten vom Wahlrecht Gebrauch zu machen, so Ebner weiter. In allen drei Kommunen stieg sie zwischen zwei und 7,35 Prozent. Als höchst erfolgreichen Zeugnistag für die geleistete Arbeit wertete der Kottingbrunner Bürgermeister Christian Macho den Wahlausgang. 2015 hatte er das Amt übernommen und nun nicht nur mit einer absoluten, sondern gleich mit einer Zweidrittel-Mehrheit abgesichert.
Turbulente Monate hat Evelyn Artner in Schwarzau hinter sich. Im Februar war sie überraschend mit einer Stimme aus dem SPÖ-Lager zur Ortschefin gewählt worden. Die SPÖ hatte daraufhin Neuwahlen erzwungen. Artner gewann vier Mandate dazu, die ÖVP hält nun zwölf von 19 Sitzen.
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