Handgemachte Stofftiere zur Förderung der Körperwahrnehmung

Handgemachte Stofftiere zur Förderung der Körperwahrnehmung
Elisa Wegl entwickelte Gewichtstiere für ihren besonderen Sohn, nun gibt es Hund und Co. zu kaufen.

Der jüngere Sohn von Elisa Wegl aus Streithofen (Bezirk Tulln) ist Autist. Er hat Wahrnehmungsprobleme – um diese zu verringern, nähte ihm seine Mama Gewichtstiere. Das sind Stofftiere, gefüllt mit Quarzsand, die zwischen 500 Gramm und sechs Kilo wiegen.

„Die Therapeutin sagte zu mir, er muss erst beginnen, seinen eigenen Körper zu spüren, zu begreifen, wo er anfängt und wo er endet, dazu braucht er etwas Schweres“, erzählt die 45-Jährige. In der Therapie werden dazu oft Sackerln verwendet, „sie sind gefüllt mit Reis oder Bohnen“, erklärt Wegl.

Förderung

Dabei fehlte ihr aber der spielerische Aspekt. „Natürlich kann ich ihm auch ein Sackerl Reis auf den Schoß legen, aber er soll ja nicht mitbekommen, dass er Unterstützung in der Entwicklung bekommt“, daher habe sie kurzerhand mehrere Tiere genäht, mit denen man rangeln, spielen, an denen man ziehen oder die man sich auflegen kann.

Aus der Praxis

„Das Feedback der Therapeutin war toll, sie wollte gleich mehrere haben. Und dann kamen plötzlich Anfragen aus dem Kindergarten“, blickt die Bankangestellte zurück. So begann sie damit, ihre Gewichtstiere zu perfektionieren – 2017 meldete sie dann ein Gewerbe an und ist nun die Chefin von „elja“. Ihre Kunden sind Eltern, Pädagogen, Therapeuten, Kindergärten und Schulen.

Nicht nur Kinder mit besonderen Bedürfnissen sprechen auf Kuh, Ente und Co. von elja an: „Allen Kindern hilft es bei der Förderung der körperlichen Wahrnehmung, und sogar Erwachsene beschreiben ein beruhigendes Gefühl, während sie mit einer meiner Katzen auf dem Schoß dasitzen und sie streicheln“, schmunzelt Wegl.

Und sie hat Visionen: Gutes tun, gemeinsam mit Menschen mit „dem Herz am rechten Fleck“ (derzeit beschäftigt sie zwei Mütter) regional produzieren. Irgendwann sollten alle Kindergärten Gewichtstiere haben, damit jedes Kind Zugang dazu hat, „unabhängig vom Geldbörserl der Eltern“, wünscht sich die Unternehmerin.

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