Häuslbauer bremse: NÖ Bauindustrie braucht Investitionen von öffentlicher Hand

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Die Baubranche ist ein wichtiger Treiber der NÖ Wirtschaft. Deshalb brauche es laut WKNÖ nun Investitionen statt Aufschieben.

Die Freude in der nö. Baubranche war groß, als sich die Auftragsbücher nach unsicheren Pandemie-Zeiten wieder füllten. Schnell folgten 2021 erste Lieferkettenprobleme. Das und der Angriffskrieg auf die Ukraine habe „alle Parameter geändert“, so Bau-Landesinnungsmeister Robert Jägersberger: „Der Baupreisindex ist allein in den vergangenen vier Monaten um 15 Prozent gestiegen. Im gesamten Vorjahr lag die Steigerung nur bis zwölf bis 13 Prozent.“

Diese Preissteigerungen sorgen für weniger Nachfrage, sagt Stefan Graf, Vorsitzender der Bauindustrie in der WKNÖ. Was es jetzt brauche, seien mutige Investitionen. „Das ist dem Häuslbauer nicht zumutbar, der öffentlichen Hand aber schon“, so Graf.

2,7 Jobs pro Hausbau

Investitionen in die Baubranche würden laut WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker vor allem auch „in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten“ Stabilität garantieren. Denn von den einzelnen Bauprojekten profitiert eine lange Wertschöpfungskette, wie eine neue Studie der KMU-Forschung Austria im Auftrag der WKNÖ zeigt.

Häuslbauer bremse: NÖ Bauindustrie braucht Investitionen von öffentlicher Hand

Mit dem Neubau eines Ein- und Zweifamilienhauses (geschätzte Baukosten etwa 366.000 Euro; Anm.) würde eine Wertschöpfung von 219.000 Euro in NÖ ausgelöst und 2,7 Arbeitsplätze gesichert, wie Studienautorin Christin Enichlmair vorrechnet. Etwa 5.000 solche Projekte werden jährlich im Land umgesetzt. Der Neubau eines Kindergartens – in NÖ werden jährlich rund zehn gebaut – löse demnach eine Wertschöpfung von knapp einer Mio. Euro aus und sichere 11,7 Arbeitsplätze.

Großes Potenzial für die Baubranche liege künftig bei energetischen Gebäudesanierungen, 1,83 Mrd. Euro müssten der Studie nach in zukunftsfähige Heizsysteme in NÖ investiert werden. sose

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