Gymnasium in NÖ zieht für zwei Schuljahre in 274 Container

Gymnasium in NÖ zieht für zwei Schuljahre in 274 Container
Das Bundesrealgymnasium Gröhrmühlgasse in Wiener Neustadt wird für 30 Millionen Euro umgebaut. das hat Folgen.

Labore, experimentelle Lehrformen und der naturwissenschaftlich-ökologische Schwerpunkt: all das sind Gründe, warum Eltern in den vergangenen Jahren ihre Kinder in das Bundesrealgymnasium Gröhrmühlgasse in Wiener Neustadt geschickt haben.

Was den Anreiz für die Schulwahl anbelangt, gibt es die nächsten zwei Jahre geänderte Rahmenbedingungen. Denn die 860 Schüler und 80 Lehrer mussten in ein Containerdorf auf dem alten Stadionareal bei der Merkur City übersiedeln.

Schotterwüste

Das deutlich in die Jahre gekommene Gymnasium in der Gröhrmühlgasse muss dringend saniert werden. Für 30 Millionen Euro hat die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) einen Um- und 5.500 m2 großen Neubau in Auftrag gegeben. „Da das Gelände aber zu klein ist, um während des Umbaus die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten, war eine Übersiedlung nötig“, erklärt Direktor Gerald Stachl. Die Suche nach einem adäquaten Ersatzquartier für 860 Schüler war ein Spießrutenlauf und endete schließlich auf der Schotterwüste des abgerissenen Stadions.

Gymnasium in NÖ zieht für zwei Schuljahre in 274 Container

Ein Blick auf die Container-Schule

Auf dem Gelände werden in den nächsten Jahren bis zu 500 Wohnungen gebaut. Aktuell stehen nur die 274 Container für das naturwissenschaftliche Realgymnasium. Weil man sich den Gegebenheiten anpassen musste, sind Räume und Ausstattung deutlich reduziert. Auf Zeichensäle hat man verzichtet, die Labore gibt es nur in abgespeckter Version. „Wir versuchen durch Kreativität einiges wieder wettzumachen“, erklärt Stachl.

Größtes Manko sind sicherlich die Hürden für den Turnunterricht. Bis dato gibt es keinen Ersatzturnsaal, den man nutzen könnte. Dafür will man mit Sport im Freien und Schwimmunterricht das mangelnde Saalangebot kompensieren. „Es laufen aber noch Gespräche mit anderen Schulen“, betont der Direktor.

Späterer Schulstart

Was den Schülertransport anbelangt, hat man bereits improvisiert. Durch die Zugverbindungen und die größere Entfernung zum Bahnhof, kamen die Schulbusse teilweise zu spät für den Unterricht. Der Schulbeginn soll nun fünf Minuten später stattfinden. Außerdem hat die Stadt zu den bestehenden Buslinien drei Shuttle-Fahrten vom Bahnhof in die Stadionstraße und am Nachmittag zurück eingeschoben. Ein neues Wartehaus vor der Container-Schule bietet zudem Schutz bei Schlechtwetter.

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