NÖ: Gesperrtes Schutzhaus trifft Sportler mit dringendem Bedürfnis hart
Als sehr bitterer Wermutstropfen wird in Lackenhof die vorläufige Sperre des Schutzhauses am Ötscher wahrgenommen. Zumindest bis zur Wandersaison im nächsten Frühjahr dürfte das traditionsreiche Berghaus nach dem Abzug des Wirtepaars am vergangenen Wochenende gesperrt bleiben. Dass damit auch eine Wärmestube und eine Toilette für die Wintersportler am Berg fehlt, bereitet in Lackenhof Kopfzerbrechen.
"Dass das eine sehr betrübliche Situation ist, braucht man nicht extra betonen“, sagt der Gaminger Bürgermeister Andreas Fallmann (SPÖ). Gespräche, wie man vielleicht doch noch WC-Anlagen für Skifahrer und Tourengeher im Winter zustande bringen könnte, sollen bis zum Start der Wintersaison am 6. Dezember aber noch geführt werden. Das Schutzhaus befindet sich direkt an der Bergstation des Großen Ötscherlifts.
Wie berichtet, haben sich die Pächter des Hauses, das dem Österreichischen Touristenklub (ÖTK) gehört, entschlossen vom Ötscher auf das Hochkar zu übersiedeln, wo Walter Zeilberger und Hanni Grießer das dortige Schutzhaus im Hochkar-Dorf gepachtet haben. Inmitten mehrerer Beherbergungs- und Gastrobetriebe ist dort allein wegen der besseren Zufahrtsmöglichkeit und des sehr beständigen Liftbetriebs das Wirtschaften leichter.
Das alleinige Öffnen der WC-Anlage im Schutzhaus während der Wintersaison sei nicht möglich, erklärte ÖTK-Geschäftsführer Michael Platzer. "Man muss die Wasserleitungen entleeren und alles Abschalten, ansonsten kommt es ohne ständige Betreuung zu Frostschäden“, sagte er. Mit der Gemeinde und der Ecoplus Alpin als Liftbetreiber soll es aber Gespräche geben.
Deren Geschäftsführer Markus Redl signalisiert allerdings, dass er keinen außerordentlichen Bedarf für ein WC erkenne. "Wir haben die WC-Anlagen im Talstationsbereich des Doppelsesselliftes Großer Ötscher ganzjährig geöffnet. Für die Versorgung mit WC-Anlagen im Bereich der Bergstation haben wir das Gespräch mit dem ÖTK als Eigentümer des Schutzhauses gesucht, das ist uns vor allem für den Sommerbetrieb ein Anliegen“, sagt Redl.
Ganzjahresbetrieb
Im touristischen Ganzjahresbetrieb spielt der Ötscherlift für Wanderer und Bergsteiger außerhalb des Winters eine ganz wichtige Rolle. Viele Bergfexen, die den Berg auf verschiedenen Routen erklommen haben, nützen den Lift oftmals zur Talfahrt. Die Rast im Schutzhaus und auch die WC-Benützung wäre natürlich am leichtesten gesichert, wenn es dem ÖTK gelingt, über den Winter neue Pächter für die Bewirtschaftung des Ötscher Schutzhauses zu finden.
Redl verweist im Zusammenhang mit der Berghütten-Thematik auch auf die neue Initiative in Niederösterreich. "Das Land NÖ unterstützt nun erstmals Betreiber von Schutzhütten mit einer neuen Förderung für Hütten-Sanierungen. Diese Förderung wird auf Initiative von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in einer der kommenden Sitzungen der Landesregierung beschlossen“, sagt er.
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