Mit der Zustimmung zu zwei von drei Windparks in den fünf Gemeinden hätte man sich offensiv auf die Seite des Klimaschutzes und der Windkraft gestellt, teilte Stefan Moidl, Chef der IG Windkraft mit. Die W.E.B und die EVN könnten mit der Planung von 13 Windrädern beginnen. Erfreut auch LH-Stellvertreter und Energiereferent Stephan Pernkopf (ÖVP): „Niederösterreich ist und bleibt Ökostrom-Lokomotive Österreichs. Das ist gut für die Umwelt, gut für die Energieunabhängigkeit und gut für die regionale Wertschöpfung.“ Grünen-Klubchefin Helga Krismer sah die Mehrheiten in drei Gemeinden als „einen Sieg für die Vernunft in Bezug auf die Energiewende“, gleichzeitig forderte sie mehr Akzeptanz für Photovoltaik und Windkraft in NÖ.
In der Bezirksstadt Waidhofen/Thaya sowie in Thaya und Karlstein zeigten sich die ÖVP-Bürgermeister über die Zustimmung erfreut, versprachen aber zugleich, dass man Sorgen und Ängste in der Bevölkerung beachten werde.
Chance vertan
Dagegen bedauerte Ulrich Achleitner (ÖVP), Ortschef in Groß-Siegharts, wo es neben Waidhofen/Thaya-Land ein Nein gab, über „eine verlorene Jahrhundertchance“. Für FPÖ-Politiker und 2. NÖ Landtagspräsident Gottfried Waldhäusl, der sich in seiner Heimatstadt Waidhofen massiv gegen die Windräder aussprach, gab es „keine Sieger nur einen Verlierer und das ist der Wald“. Gemessen am Aufwand aller anderen Parteien, bei dem auch mit Steuergeld für die Windanlagen geworben worden sei, habe ihn das Ergebnis nicht überrascht. „Aber statt nur 51,77 Prozent hätten die Befürworter 70 Prozent und mehr erreichen müssen. Aber schauen wir einmal, wie’s weitergeht“, so Waldhäusl.
Michael Moser von der IG Waldviertel, die die Abstimmung mit 46.000 Unterschriften erzwungen hat, sieht trotzdem weiter wenig Chance auf Verwirklichung der Windräder. Er kritisiert nicht das Ergebnis, sondern die Art, wie es mit vielen finanziellen Zusagen und Versprechen der Windkraftbetreiber zustande gekommen sei. Moser ist sich zudem sicher, dass die beiden Windparks Predigtstuhl (Waidhofen/Thaya) und Hardwald (Karlstein) trotz positiver Abstimmung aus wirtschaftlichen, rechtlichen und naturschutzrechtlichen Gründen gar nicht gebaut werden können.
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