Filmklub Capitolino: Eine Hommage an das Kino

Filmklub Capitolino: Eine Hommage an das Kino
Seit bald 17 Jahren bringt der Kinoklub Filme ins Stadttheater Mödling.

Mit der brasilianischen Sommerkomödie „Tieta Do Brasil“ über eine lebenslustige, erfolgreiche Industriellen-Witwe, die in ihr kleines Heimatdorf zurückkehrt, kehrte auch das Kino nach Mödling zurück. Das war im September 2006 und kurz davor hatten mehrere Cineasten den Capitolino Kinoklub gegründet. Seither – nur unterbrochen von Corona – bringen Michael Handschur und seine Mitstreiter jedes Jahr sechs bis maximal neun Filme in der Stadt auf die Leinwand.

Früher, erzählt Handschur, habe es in Mödling sogar zwei Kinos gegeben. Das Capitol war beim Bahnhof beheimatet, dort wo jetzt der Supermarkt Plan Bio ist; zudem wurden in der Mödlinger Bühne, dem heutigen Stadttheater Mödling, Filme gezeigt. „Capitolino ist eine kleine Hommage an das Capitol, ans Kino und die Zeit damals“, sagt Handschur.

Art House

Nachdem die ersten Filme noch als Open Air vor der Waisenhauskirche gezeigt wurden, fand der Filmklub schon bald ein Zuhause im Stadttheater. Gezeigt werden vorwiegend Arthouse-Streifen. Von Klassikern wie „Der große Diktator“ über die Buchverfilmung „Maikäfer flieg“ bis hin zum Musikfilm „Amazing Grace“ reicht das Spektrum. „Das unterscheidet uns vom Multiplex“, sagt Gründer Handschur. Einmal pro Jahr trifft sich der fünfköpfige Vorstand des Klubs, um das Programm festzulegen. Man schaue, was für Filme gezeigt werden, was man selber gerne sehen würde – und für welche Produktionen man die Rechte bekomme. Das sei nämlich mitunter schwierig.

Das Publikum, erzählt Handschur, sei durchaus kritisch. Zwischen 40 und 120 Besucher kommen zu einer Vorstellung, acht Euro kostet ein Ticket. „Wir verdienen nichts damit. Im Grunde sind wir froh, wenn es ein Nullsummen-Spiel ist.“ Freude bereitet Handschur weniger ein voller Kinosaal, als vielmehr der zwischenmenschliche Aspekt, „wenn man merkt, man konnte Menschen mit der Auswahl des Films berühren.“

Als Nächstes steht am 29. März um 19.30 Uhr der Film „Grüße aus Fukushima“ am Programm, am 3. April folgt „Der unverhoffte Charme des Geldes“.

Tickets an der Abendkasse. Infos: www.capitolino.at

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