120 Unwetter-Einsätze in NÖ, Sperre auf der Franz-Josefs-Bahn
In Niederösterreich sind die Feuerwehren am Sonntagabend und in der Nacht auf Montag erneut von Unwettern gefordert worden. Verzeichnet wurden nach Angaben von Franz Resperger vom Landeskommando in Summe rund 120 Einsatzstellen. Am stärksten betroffen war das Waldviertel. Probleme bereiteten im Bundesland vor allem Sturmböen. Bäume, Gerüste und Plakatwände stürzten um, Hausdächer wurden abgedeckt.
Im Bezirk Gmünd war ein Baum auf die Oberleitung der Franz-Josefs-Bahn gekracht. Die stromführende Leitung hing laut Resperger "nur wenige Zentimeter über einem mit drei Personen besetzten Pkw". Die Insassen wurden aus dem Wagen befreit und blieben unverletzt. Die Franz-Josefs-Bahn war zwischen Gmünd und Vitis (Bezirk Waidhofen a. d. Thaya) Unwetter-bedingt gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.
Entwarnung im Stift Göttweig
Ausgerückt sind die Helfer im Bezirk Krems zu einem vermeintlichen Dachstuhlbrand im Stift Göttweig. Hier gab es allerdings rasch Entwarnung, ein "unglücklicher Lichtschein" hatte Feuerwehrangaben zufolge zu der Alarmierung geführt.
Unwettereinsätze in den Bezirken Amstetten, Melk und Tulln
Vermehrte Unwettereinsätze gab es in den Bezirken Amstetten, Melk und Tulln. Auch im Bezirk Neunkirchen waren die Helfer gefordert, hier war ein Gewitter mit Hagel niedergegangen.
Auswirkungen hatten die Wetterbedingungen am Sonntag auf einen Rettungseinsatz am Schneeberg. Eine 52-jährige Wienerin hatte sich beim Abstieg eine schwere Beinverletzung zugezogen. Eine Rettung per Tau durch einen Notarzthubschrauber war aufgrund eines Gewitters nicht möglich.
Dachstuhlbrand in Ternitz
In Ternitz, Bezirk Neunkirchen, kam es im Zuge der Unwetter sogar zu einem Dachstuhlbrand, der wohl von einem Blitzschlag ausgelöst worden ist. Fünf Feuerwehren waren im Brandeinsatz.
Bei der Erstmeldung hieß es noch, dass auch Personen eingeschlossen waren, was sich als unwahr herausstellte. Alle befanden sich in Sicherheit, das Feuer konnte rasch gelöscht werden.
Oberösterreich
In Oberösterreich gingen rund 1.100 Alarmierungen ein, aber man schätzt die Zahl der Einsätze auf bis zu 3.000. Bis zum Abziehen der Unwetterfront gegen 21.00 Uhr waren 245 Feuerwehren mit rund 3.700 Helfern offiziell zu gut 1.100 Einsätzen ausgerückt. Da aber in vielen Fällen auch abseits der Notruf-Schiene die Feuerwehren gerufen wurden, dürften sich diese Zahlen noch deutlich erhöhen, hieß es Montagfrüh beim Landesfeuerwehrkommando. Dort geht man davon aus, dass insgesamt an die 5.000 Feuerwehrleute von 300 Wehren bei 2.500 bis 3.000 Einsätzen präsent waren.
„Würde es nicht am Land so viele Feuerwehren geben, hätten heute nicht alle Menschen zur Arbeit fahren können“, sagte der diensthabende Offizier Wolfgang Reisinger. Denn im ganzen Land blockierten umgeknickte Bäume Straßen und Stromleitungen, wurden Keller und Garagen überflutet, Dächer abgedeckt - unter anderem auch das einer Kapelle des Stiftes St. Florian. Mehrere Personen waren in ihren Fahrzeugen unter umgestürzten Bäumen eingeschlossen, acht Brände wurden durch Blitzschläge verursacht, konnten aber alle rasch gelöscht werden. Am stärksten betroffen waren Linz und Wels sowie die Bezirke Kirchdorf, Linz-Land und Freistadt. Am Montag liefen noch die Aufräumarbeiten.
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