Feuerwehr-DNA im Blut: Er managte den größten Waldbrand der Geschichte

Josef Huber (li.) und sein Team dirigierten den Waldbrand-Einsatz aus der Kommandozentrale
Josef Huber war 13 Tage lang Einsatzleiter bei der Katastrophe in NÖ. Wie er mit Unkenrufen umgeht und warum eine Hubschrauberflotte von der ersten Sekunde an nichts geändert hätte

Wenn wer Feuerwehr-DNA im Blut hat, dann ist es Josef Huber (58). Sein Ururgroßvater war 1874 Gründungsmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Aspang (Bezirk Neunkirchen). Der Ururenkel ist dort heute Kommandant. „Das Engagement bei der Feuerwehr ist seit Generationen überliefert“, sagt Huber, der seit er 15 Jahre alt ist, eine Feuerwehruniform trägt.

Dreizehn Tage lang war der Bezirksfeuerwehr-Kommandant und Chef des nö. Feuerwehr-Landesführungsstabes der wohl gefragteste Uniformierte Österreichs. Als Einsatzleiter beim größten Waldbrand, den es hierzulande je gab, lastete auf ihm die Verantwortung für fast 9.000 Einsatzkräfte, die unter teils lebensgefährlichen Bedingungen im felsdurchsetzten Gelände am Mittagstein bei Hirschwang an der Rax das Feuer löschten.

"Blödsinn"

Wenn nun der streitbare Flugunternehmer Roy Knaus in den Raum stellt, dass das Feuer unterschätzt wurde und es nicht so weit hätte kommen müssen, hat Huber eine klare Antwort: „Blödsinn. Selbst wenn wir gleich nach dem Ausbruch schon acht Hubschrauber in der Luft gehabt hätten, hätten wir dieses Feuer nicht gelöscht“. Durch den Wind glich die Ausbreitung in den Anfangsstunden einem Inferno. „Vom Tal aus waren meterhohe Flammen mit freiem Auge zu sehen“, schildert der Einsatzleiter. Nach dem ersten Erkundungsflug schwante den Einsatzkräften schon Böses. Als später der Waldbrand zum Katastropheneinsatz erklärt wurde, stand es einige Male Spitz auf Knopf, dass das Feuer auch auf umliegende Gebiete wie Rax und Feichter übergreifen könnte.

Kommentare