Wahrsagerin in Tulln festgenommen: Okkultismus gegen Bares

Wahrsagerin in Tulln festgenommen: Okkultismus gegen Bares
Die 44-Jährige soll Passanten angesprochen und erzählt haben, dass auf den Personen ein Fluch liege. Für die Heilung verlangte sie Geld.

Die Frau gab sich als Hellseherin aus, sie wollte die gutgläubigen Opfer von einem schlimmen Fluch befreien und ihnen damit alle Sorgen und Ängste nehmen.

In Tulln ist eine mutmaßliche Okkultbetrügerin aufgeflogen, die in Niederösterreich, Wien und der Steiermark äußert aktiv gewesen sein soll. Die 44-jährige Verdächtige soll Passanten sowie Inhabern und Angestellten von Geschäften vorgegaukelt haben, sie könne ihre „Aura“ lesen  und auf ihnen laste ein schlimmer Fluch. Um sie davon zu befreien, verlangte sie in den meisten Fällen Geld – teils mehr als 1.000 Euro pro Fall.

Ein ähnlich gelagerter Fall einer abgebrühten Hellseherin wurde vor wenigen Tagen in einer TV-Fahndungssendung ausgestrahlt. „Das hat anscheinend auch zur Sensibilisierung beigetragen. Die Ausstrahlung hat maßgeblich zum Erfolg geführt“, erklärt die Tullner Bezirkspolizeikommandantin Sonja Fiegl.

Wahrsagerin in Tulln festgenommen: Okkultismus gegen Bares

Bezirkspolizeikommandantin Sonja Fiegl und ihr Team bedankten sich bei der Tippgeberin mit Blumen

Passantin wurde stutzig

Denn eine Angestellte aus Tulln schlug vergangenen Freitag Alarm, nachdem sie von einer vermeintlichen Wahrsagerin angesprochen worden war. Der Modus Operandi war derselbe, vor dem die Polizei bereits eindringlich gewarnt hatte.

Die 44-Jährige wollte die Angestellte ebenfalls für viel Geld von einem Fluch befreien. Diese ließ sich jedoch nicht in die Irre führen und verständigte die Polizei. Nach der Anzeige konnte die Verdächtige aufgrund der Personenbeschreibung identifiziert und am Hauptplatz in Tulln angehalten werden. Fiegl und ihr Polizei-Team bedankten sich bei der aufmerksamen Tippgeberin mit einem Blumengruß.

Bei der Verdächtigen wurden laut Polizei einschlägige Hilfsmittel wie Wahrsagekarten, Kreuze und andere okkulte Gegenstände für die gewerbsmäßigen Betrügereien sichergestellt. Bei der 44-Jährigen handelt es sich um eine österreichische Staatsbürgerin ohne Wohnsitz. Bisher wurden drei Opfer in der Steiermark sowie mehrere Personen in Tulln und Wien ausgeforscht, bei denen es zu einem Kontakt, aber nicht zu einer Zahlung gekommen ist. Erhebungen zu weiteren Straftaten sind noch im Gange.

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