Ist die Kremser Altstadt weiterhin ein Kriminalitäts-Hotspot?
Die Kremser Altstadt rühmt sich als eine der „längsten und schönsten Fußgängerzonen Österreichs“. Aufgrund der vielen Lokale ist sie auch abends ein beliebter Treffpunkt für Feierlustige.
Das merke man vor allem am Samstagmorgen, wie der Obmann der Kremser Kaufleute, Ulf Elser, weiß. Das bestätigte auch kürzlich eine Unternehmerin in einem Facebook-Posting.
Urin, Hundekot und Vandalismus plagen Kaufleute
In der Nacht dürfte jemand versucht haben, ihren Blumenschmuck zu verschieben, doch auch bespuckte und urinverschmierte Auslagen und Hundekot vor der Tür würden viele Kaufleute täglich plagen. „Wir rühmen uns damit, dass wir dort wohnen, wo andere Urlaub machen. Aber DAS wollen wir nicht zeigen, nicht wahr?“, machte sie via Social Media ihrer Wut Luft.
Neben Vandalismus kam es kürzlich auch zu Handgreiflichkeiten, wie das Bezirkspolizeikommando Krems berichtete. So soll ein 39-Jähriger Anfang Oktober in der Fußgängerzone von drei Unbekannten zusammengeschlagen worden sein.
Verstärkte Kontrollen
Ein erhöhtes Kriminalitätsaufkommen orte man in Krems aktuell aber dennoch nicht, wie es auf KURIER-Anfrage aus der Landespolizeidirektion NÖ hieß.
„Es ist mal mehr und mal weniger“, so der Kaufleute-Obmann Elser. Und das, obwohl die Exekutive seit dem Sommer verstärkt Kontrollen durchführe. Der KURIER hatte berichtet:
Damals hatten die Kremser Kaufleute nämlich einen Hilferuf an Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ) abgesetzt, laut ihnen war es auch vermehrt zu (Einbruchs-)Diebstählen gekommen.
Gespräche vermittelt
Der Magistrat organisierte daraufhin ein Gespräch zwischen der Polizei und den Unternehmern der Stadt. Auch Florian Kamleitner, der für die ÖVP als Spitzenkandidat in die Krems-Wahl ging, hatte sich die Anliegen der Kaufleute angehört.
Dabei wurden verschiedene Lösungsansätze diskutiert. „Die Möglichkeiten sind aber stark beschränkt“, gibt Elser zu bedenken. „Es gab etwa die Meinung, dass mehr Überwachungskameras abschreckend wirken könnten.“
Ein Ansatz, der bisher aber noch nicht umgesetzt wurde, wie es aus dem Magistrat heißt. Diese Entscheidung liege aber auch nicht bei der Stadt, sondern müsse aufgrund kriminalistischer Daten vom Bundesministerium genehmigt werden.
Abschließend richtete die Exekutive noch einen Appell an die Kremser: „Wir können nur jene Delikte ahnden, die auch tatsächlich zur Anzeige gebracht werden. “
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