Escape Rooms: Mit Geistern gefangen auf der Burg

Spiele, bei denen man in Kleingruppen Rätsel lösen muss, um sich aus brenzligen Situationen zu befreien oder dadurch abenteuerliche Missionen erfüllt, sogenannte „Escape Room Games“, werden immer beliebter.
„Wer einmal ein Escape Room Spiel gemacht hat, der ist meistens sofort süchtig und will mehr“, sagt Christine Jäger, Tourismuschefin der Burg Aggstein (Bezirk Melk, NÖ). Damit spricht sie auch ihre eigene Erfahrung an, denn einmal erfolgreich eines in Wien absolviert, wollte sie mehr davon und holte das Konzept auf „ihre“ Burg. Das ist nun drei Jahre her, damals nannte man es „Abenteuerspiel, Escape Rooms waren da bei uns noch nicht angekommen“.
Erster Escape Room
Es war der erste Outdoor Escape Room Niederösterreichs. Der Geist der Ruine „Aggi“ benötigt hier Hilfe, es spuken noch drei weitere in den historischen Mauern – sie gilt es zu befreien. „Es sind die Legenden von Aggstein, historische Figuren, die hier einst lebten“, erklärt Jäger. Die Spiele eignen sich für Familien mit Kindern ab 6 Jahren. Ab heuer spukt aber auch ein böser Geist auf der Burg, es werde „gruseliger, die Aufgaben sind schwieriger“. „Der Fluch von Aggstein“ will von Personen ab 16 Jahren aufgehoben werden.
Admiral Tegetthoff
Gefangen im ewigen Eis an Bord der berühmten „Admiral Tegetthoff“ ist man im neuen Escape Room auf der Schallaburg (ebenfalls im Bezirk Melk). Die österreichisch-ungarische Nordpolexpedition, samt gefährlicher Schneestürme und Gletscherspalten, erweitert die aktuelle Ausstellung „Sehnsucht Ferne – Aufbruch in neue Welten“ auf der Burg.

Eis, Schneestürme, Hunger - ein Entkommen gibt es durch die Lösung von Rätseln auf der Schallaburg.
Künstlerischer Leiter Kurt Farasin erklärt, dass es sich um ein Kapitel des Ausstellungsthemas handle: „Es ist eine spielerische Art, um in die Sehnsucht nach Ferne, in das Abenteurergefühl einzutauchen.“ Das Spiel komme sehr gut an, man gewinne dadurch auch neues, „junges Publikum, viele Freundesgruppen kommen“.
Um dem Eismeer zu entkommen, braucht man rund 60 Minuten, der Rekord liegt laut Farasin bei 40. Die meisten Gruppen würden aber länger für die Aufgabenstellungen brauchen. Angst, dass man in einem der fünf Räume, die zum Spiel gehören, für immer gefangen bleibt, muss man nicht haben. „Weiß eine Gruppe wirklich nicht mehr weiter, dann bekommt sie Tipps von einer Person, die via Kamera zuschaut“, erklärt Farasin.

Der Escape Room auf der Schallaburg besteht eigentlich aus fünf Räumen.
Mit dem Ende der Ausstellung (7. November) ist auch die Expedition der Admiral Tegetthoff vorbei. Wegen der vielen positiven Rückmeldungen überlegt man auf der Schallaburg aber, einen dauerhaften Escape Room einzurichten. Thema: die Geschichte der Burg.
Christine Jäger von der Burg Aggstein würde das in jedem Fall begrüßen: „Je mehr, desto besser. Man bekommt nicht genug von dem Gefühl, das sich einstellt, wenn man die Aufgaben durch Teamwork gelöst hat und als Superheld herausgeht.“ Als bekennender Fan will sie die mittelalterlichen Mauern von Aggstein immer mehr zur „Spieleburg“ für Groß und Klein machen und die Angebote ausbauen. Auch für Schulen soll es Abenteuerspiele geben, die sie mit ihrem erlernten Wissen – etwa über das Mittelalter – lösen können.
Kommentare