Erzeuger schlagen Alarm: "Rind- und Schweinefleisch muss teurer werden"
Niederösterreichs Landwirte blicken unsicheren Zeiten entgegen. Die steigenden Energiekosten, die hohen Preise für das Tierfutter und auch die wirtschaftlichen Auswirkungen durch den Krieg in der Ukraine setzen die Bauern unter Druck.
Unterdessen steigen auch die Ansprüche der Kunden. Das Thema Tierwohl und Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle, dafür braucht es aber auch die notwendigen Investitionen in den Betrieben. "Dabei ist es zwingend erforderlich, dass alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette bis zu den Konsumenten diesen Weg mittragen und auch ihren Beitrag dazu leisten", betonte Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer NÖ (LK), am Dienstag.
Was es vor allem brauche, so Schmuckenschlager, seien "planbare und langfristige Rahmenbedingungen, etwa in den Bereichen Tierwohl, Baurecht und Emissionen".
Ein in der Vergangenheit oft diskutierter Punkt ist auch die Lebensmittelkennzeichnung. "Bei der Kennzeichnung brauchen wir einheitliche Systeme und kein Siegel-Wirr-Warr. Vorschriften müssen auch regionale Unterschiede berücksichtigen und es braucht weiterhin effektive Anreizmodelle, damit bäuerliche Betriebe auch künftig investieren", stellte LK NÖ-Vizepräsidentin Andrea Wagner fest.
Wertschöpfungskette
Dass es in Sachen Tierwohl noch mehr Bemühungen geben müssen, dafür sprachen sich auch Franz Rauscher und Werner Habermann von der Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf aus. Aber auch sie betonen die Notwendigkeit eines entsprechenden Preises.
"Aufgrund der stark gestiegenen Produktionskosten ist klar, dass neben den Erzeugerpreisen auch Rind- und Schweinefleisch in der Theke teurer werden muss. Für eine sichere und stabile Eigenversorgung ist es von besonderer Bedeutung, auf welchem Niveau eine längerfristige Preisstabilisierung gelingt. Die gesamte Wertschöpfungskette muss kostendeckend funktionieren und jeder Akteur muss etwas verdienen können", sagte Habermann.
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