Bundeskriminalamts-Chef Holzer lässt Zackzack pfänden

Bundeskriminalamts-Chef Holzer lässt Zackzack pfänden
Exekutionstitel erwirkt. Pilz-Medium veröffentlicht Gegendarstellung zwei Monate nach Urteil doch noch.

Andreas Holzer, ehemaliger Leiter der SOKO Ibiza, und Peter Pilz, ehemaliger Politiker, werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr werden. Pilz, mittlerweile Herausgeber eines Onlineblogs, versucht, in zahlreichen Berichten ein (angeblich kriminelles) schwarzes Netzwerk zu enttarnen. Holzer, mittlerweile Leiter des Bundeskriminalamtes, sieht sich dadurch in ein schlechtes Licht gerückt und klagt fleißig gegen mutmaßlich ungerechtfertigte Vorwürfe.

In der Causa Kloibmüller-Chats (um die gestohlenen Nachrichten aus dem Handy des einstigen BMI-Kabinettschefs) gelang Holzer im Februar ein Sieg vor Gericht. Es handelt sich demnach um üble Nachrede bei der Behauptung, Holzer hätte Kloibmüller eine Telefonüberwachung verraten.

Der Online-Blog Zackzack hat zwei Mal darüber berichtet und von einem "gut belegten Vorwurf" geschrieben.

Bundeskriminalamts-Chef Holzer lässt Zackzack pfänden

Pilz-Medium verurteilt

Die Inhaberin des Pilz-Mediums, die Zack Media GmbH, wurde daraufhin zur Veröffentlichung einer Gegendarstellung und der Erstattung von Holzers Anwaltskosten verurteilt. Doch zunächst wurde beides offenbar ignoriert. Holzer erwirkte schließlich sogar einen Exekutionstitel gegen Zackzack.

Gegendarstellung veröffentlicht

Am Montagnachmittag fragte der KURIER bei Pilz und Geschäftsführer Thomas Walach an, warum bisher noch keine Gegendarstellung erschienen sei und warum Holzers Gerichtskosten nicht beglichen wurden. Kurz darauf wurde der Widerruf veröffentlicht.

Chefredakteur Benjamin Weiser meldete sich später und wollte zunächst zu einem laufenden Verfahren nichts sagen. Mit dem Hinweis, dass das Urteil bereits rechtskräftig sei, meinte Weiser, dass "wir uns zu einem gegebenen Zeitpunkt äußern werden".

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