Der Anlass für die Wortmeldung des Herausgebers ist nicht unbedingt nur erfreulich: Der "Exxpress" hat berichtet, dass "zackzack.at" vom betreibenden Verein um nur einen Euro an Pilz verkauft worden sei. Und eine der Vermutungen dahinter lautet, dass durch den Verkauf der Plattform den Vereinsmitgliedern allfällige Entschädigungszahlungen und Prozesskosten erspart bleiben sollen - immerhin habe "zackzack.at" mittlerweile eine Reihe an Gerichtsverfahren am Laufen, unter anderem gegen Johann Gudenus und Ex-Casag-Managerin Bettina Glatz-Kremsner.
Mit Pilz selbst hat der "Exxpress" freilich nicht gesprochen. "Aber gerade das wäre nicht nur sinnvoll, sondern sogar dringend notwendig gewesen", sagt Pilz zum KURIER. "Denn an der fabrizierten Geschichte stimmt de facto gar nichts. Und der Exxpress wird Post von unserem Anwalt, eine Einstweilige Verfügung und die Aufforderung zur Richtigstellung bekommen."
Pilz stellt gar nicht in Abrede, dass die Gesellschaftsform von "ZackZack" verändert wurde. Das habe aber rein praktische Gründe. "Wir konnten die Medienplattform langfristig nicht weiter als Verein betreiben, weil hier andere rechtliche Voraussetzungen gelten. So ist ein Verein beispielsweise nicht vorsteuerabzugsberechtigt."
An den Eigentümerverhältnissen ändere die neue Gesellschaftsform rein gar nichts. "Ich sitze im Verein und in der GmbH", sagt Pilz. Und auch die Behauptung, dass man sich dadurch allfällige Prozesskosten ersparen könne oder wolle, zeuge von fehlendem Sachverstand. "Wer schuldhaft oder grob fahrlässig agiert, haftet in der neuen Konstruktion genauso wie in der alten. Auch das müsste man eigentlich wissen", sagt Pilz.
Wirtschaftlich gehe es der Medienplattform sehr gut, sagt ihr Herausgeber. Mit derzeit rund 1.300 zahlenden Mitgliedern sei man auf einem guten Weg. "3.000 brauchen wir um ausfinanziert zu sein. Aber wir sind natürlich nicht, wie mancherorts behauptet, mit einer Million Euro verschuldet. Tatsächlich haben wir sogar Rücklagen gebildet und ziehen nun am Wiener Reumannplatz in neue, größere Redaktionsräume - inklusive einem neuen TV-Studio", sagt Pilz.
Warum aber sollte dann ein Konkurrent völlig anderes behaupten und eine Klage riskieren?
Pilz hat eine Vermutung: "Wir werden von diesem türkisen Medium angegriffen, weil wir im Zusammenhang mit der Wirecard-Pleite recherchieren - und hier gibt es personelle Verbindungen." Weiter will er nicht ins Detail gehen, aber um das zu verstehen, muss man wissen: Exxpress-Geschäftsführerin Eva Schütz war Mitarbeiterin im ÖVP-geführten Finanzressort, ihr Mann ist ÖVP-Großspender. - Daher der Vorwurf, der "Exxpress" sei ein "türkises Medium".
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