"Politisch gefärbt": Wer hinter den neuen Online-Zeitungen steckt

"Politisch gefärbt": Wer hinter den neuen Online-Zeitungen steckt
Parlamentsklubs gründen neue Parteizeitungen, Ex-Abgeordnete werden Herausgeber in Medien-Startups. Was steckt hinter all dem?

Auf den Flachbildschirmen laufen Nachrichtensendungen in der Endlosschleife, an Desktop-Schirmen wird die Homepage bearbeitet: Auf den ersten Blick sieht hier alles aus wie in einem klassischen Newsroom: Exxpress heißt ein, im Wiener Museumsquartier beheimatetes Medienprojekt, das seit einer Woche den Anspruch erhebt, „gehobenen Boulevard“ zu machen. Nach dem Start des Online-Portals soll im April das TV-Programm starten. Sechs Stunden News-Shows und Live-Einstiege, alles selbst gemacht.

Das von neun Financiers betriebene Projekt ist personell bemerkenswert. Mehrheitseigentümerin ist Juristin Eva Schütz, geleitet wird es von Richard Schmitt, einst Online-Boss von Krone und oe24. Schmitt ist ein Betroffener des Ibiza-Skandal-Videos: Nachdem Heinz-Christian Strache ihn im Video als "besten Mann in der Krone" erwähnt hat, verlor er seinen Job. Schütz wiederum arbeitete unter Türkis-Blau im Kabinett von ÖVP-Finanzminister Hartwig Löger. Und ihren Ehemann findet man auf der Spenderliste von Sebastian Kurz. Ein türkis-blaues Parteimedium also? Schmitt widerspricht. "Ich wehre mich gegen diese Einteilung. Wir haben ein Redaktionsstatut, das uns ausdrücklich untersagt, in die Nähe irgendeiner Partei zu rücken."

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