Bei dem Vorfall am 13. November 2019 in der Jagdkommandokaserne in Wr. Neustadt, wurde der 31-jährige Hundeführer und Elitesoldat Dominik R. von zwei Belgischen Malinois angefallen und getötet. Es handelte sich um den damals sieben Monate alten Welpen „Ragna“, sowie den 28 Monate alten – gut ausgebildeten – Militärhund „Hati“. Der junge Privat- und der ältere Diensthund gehören dem Diensthundeausbilder des Jagdkommandos, der sich zu dem Zeitpunkt auf einer Übung befand. Dominik R. sollte sich in der Kaserne um die Hunde kümmern.
Obwohl „Hati“ den Hundeführer gut kannte, kam es auf dem Weg zum Auslaufplatz zur tödlichen Attacke. Laut den gerichtsmedizinischen Untersuchungen und einem DNA-Gutachten wurden Bissspuren beider Hunde an der Leiche des Soldaten festgestellt. Dieses Ergebnis ist deshalb überraschend, weil der Welpe „Ragna“ wegen einer Beißhemmung nicht zum Militärdienst zugelassen wurde.
Dominik R. hatte weder seine Dienstpistole noch ein Messer bei sich und war den beißwütigen Hunden dadurch schutzlos ausgeliefert. Um ein schuldhaftes Verhalten in der Causa zu klären, will die Staatsanwaltschaft noch eine weitere Expertenmeinung einholen. „Es geht darum herauszufinden, ob bei der Verwahrung und der Betreuung der Hunde Nachlässigkeiten passiert sind“, erklärt Habitzl.
Dabei war es gar nicht so einfach einen geeigneten Sachverständigen dafür zu finden. Weil alle in Österreich gemeldeten Gutachter eine Nähe zum Militärhundewesen aufweisen, bestand laut Habitzl die Gefahr der Befangenheit. Deshalb beauftragt man im Zuge eines Rechtshilfeersuchens eine Gutachterin aus Deutschland, erklärt der Staatsanwalt.
Egal wie die Untersuchungen auch ausgehen, das Heer wird Diensthund „Hati“ nie mehr einsetzen, erklärt Heeressprecher Oberst Michael Bauer gegenüber dem KURIER. Ob der Malinois ausgeschieden oder eingeschläfert wird, steht nicht fest. Über das Schicksal des jüngeren Privathundes „Ragna“ muss nach Ende der Ermittlungen der Diensthundeführer entscheiden, dem das Tier gehört. Derzeit sind die beiden Tiere immer noch in der Jagdkommandokaserne in Quarantäne.
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