Eine Milliarde Euro für die Wasserzukunft in NÖ
Es ist ein düsteres Bild, das viele Experten zeichnen. Die Klimakrise, da sind sie sich einig, wird auch die Wasserversorgung unter Druck setzt. Aufgrund von lang anhaltenden Trockenperioden sind die Böden extrem ausgetrocknet. Wenn es dann einmal regnet, können sie das Wasser schlechter speichern.
In Niederösterreich wächst ebenfalls die Sorge, wie sich die Situation entwickeln wird. Wochenlang mussten die Landwirte auf Regen warten, gestern war es dann endlich soweit.
Wie stellt sich die Wasserzukunft im Bundesland also dar? Grundsätzlich kann der gesamte Bedarf an Trinkwasser aus Grund- und Quellwasser gedeckt werden. 315 Millionen Kubikmeter Wasser wird jährlich gebraucht, 40 Prozent davon gehen an die Haushalte, 25 Prozent an die Industrie, 15 Prozent in Richtung Lebensmittelproduktion und 20 Prozent davon wird nach Wien exportiert. Das Wasserdargebot, also die Menge, wird derzeit auf 880 Millionen Kubikmeter pro Jahr geschätzt.
Transportleitung
Viel Geld wird auch in die Versorgung investiert. Bestes Beispiel ist die 35 Kilometer lange Transportleitung Zwettl-Krems, die derzeit gebaut wird. 35 Millionen Euro kostet das Projekt, der erste Abschnitt bis Rastenfeld ist bereits fertig. Und für die Erweiterung des Wassernetzes in Steinakirchen am Forst werden 1,8 Millionen Euro in die Infrastruktur gepumpt.
Zerstörung
Wasser kann aber nicht nur Segen bringen, sondern auch Zerstörung. Viele können sich noch an das Jahr 2002 erinnern, als das Hochwasser einen Schaden in der Höhe von 950 Millionen Euro anrichtete. Um das Land vor künftigen Fluten schützen zu können, werden laut Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP) 355 Millionen Euro in neue Anlagen gesteckt. „Wir rechnen jährlich mit 25 abgeschlossenen und 25 neu gestarteten Schutzprojekten“. Das größte Vorhaben befindet sich in Rossatzbach mit einem Investitionsvolumen von 16,6 Mio. Euro. Insgesamt werde knapp eine Milliarde Euro in die Wasserzukunft investiert.
Herausforderungen
Dass viel getan werden muss, weiß auch Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl. „Eine Herausforderung ist, dass Anlagen zur Wasserversorgung aber auch Schutzanlagen in die Jahre gekommen sind und immer wieder Sanierungen vorgenommen werden müssen.“ Landwirtschaftskammer-Vize Lorenz Mayr betont, dass sich die Bauern auf eine Verschiebung der Vegetationsperioden einstellen müssen.
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