NÖ: Ermittlungen nach Todesfällen in privatem Pflegeheim

Pflegekraft hilft alter Frau mit Rollator im Pflegeheim
Drei Obduktionen wurden bisher durchgeführt. Der Verdacht der fahrlässigen Tötung steht im Raum.

Im Zusammenhang mit dem Tod von vier Bewohnern eines privat geführten Pflegeheims im Bezirk St. Pölten hat die Staatsanwaltschaft in der niederösterreichischen Landeshauptstadt Ermittlungen aufgenommen. Im Raum stehe der Verdacht der fahrlässigen Tötung sowie der fahrlässigen Körperverletzung in mehreren Fällen, teilte ein Sprecher der Anklagebehörde am Freitag auf Anfrage mit. Es seien drei Obduktionen durchgeführt worden, auf entsprechende Gutachten werde gewartet.

Warum bei vier gegenständlichen Todesfällen dreimal eine Autopsie vorgenommen wurde, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten damit, dass in einem Fall bereits eine Einäscherung stattgefunden habe und deshalb naturgemäß keine Obduktion mehr möglich sei. 

Vernehmungen laufen

Nähere Details zu dem Fall nannte der Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten nicht. Verwiesen wurde darauf, dass aktuell noch Vernehmungen auf dem Programm stehen würden. Offen blieb indes auch, ob die Ermittlungen zunächst gegen unbekannte Verdächtige oder bereits gegen konkrete Beschuldigte geführt werden.

Einem Bericht der Kronen Zeitung zufolge kamen die Erhebungen ins Rollen, weil Ärzte im Universitätsklinikum St. Pölten auf den bedrohlichen Gesundheitszustand eines ins Spital eingelieferten Heimbewohners aufmerksam gemacht hatten. Nicht ausgeschlossen sei, dass es im Pflegeheim wegen Corona-bedingter Personalengpässe an ausreichender Vorsorge gefehlt habe. Für die Einrichtung gilt laut dem Bericht nun ein Aufnahme-Stopp.

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