Ein "außergewöhnliches" Schuljahr geht am Freitag zu Ende

Am Freitag geht ein Schuljahr zu Ende, das mit keinem anderen zuvor vergleichbar ist.
Weniger als 400 Schülerinnen und Schüler und weniger als 340 Kindergartenkinder waren teilweise in den nö. Einrichtungen vor Ort.

Ein letztes Mal in diesem Schuljahr läutet am Freitag für  196.199 Schülerinnen und Schüler in Niederösterreich die Schulglocke. Ein Geräusch, das in diesem Schuljahr aber für viele gar nicht so vertraut war. Denn während der vergangenen Monate waren zu manchen Zeiten  weniger als 400 Schüler  in den nö. Schulen zu finden. Der Grund: das Coronavirus. Ähnlich gestaltete sich das Jahr  für  54.749 Kindergartenkinder. Zu den Spitzenzeiten der Krise wurden weniger als 340 von ihnen  in den nö. Einrichtungen betreut.

Die Ausbreitung des Coronavirus im Frühjahr 2020 habe den gesamten Bildungsbereich vor zahlreiche neue und noch nie da gewesene Herausforderungen gestellt,  so Bildungsdirektor Johann Heuras und Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Durchgestanden wäre die Krise zwar nicht, ein positives Resümee zieht man  dennoch.

Die Noten würden belegen, dass trotz Corona alles getan wurde, um die Bildung  „nicht zu behindern“. In den AHS hätten 56,56 Prozent  (im Vorjahr waren es 48,8 Prozent) der Schülerinnen und Schüler und in den BMHS 28,44 Prozent  (im Vorjahr waren es 24,8 Prozent) das Schuljahr mit ausgezeichnetem oder gutem Erfolg abgeschlossen. 

"Kulantere Benotung"

„Auch für die Lehrer war es anders, ich glaube schon, dass Noten teilweise kulanter gegeben wurden“, sagt dazu der nö. AHS-Landesschulsprecher, Konstantin Gründler, zum KURIER. „Man hat gesehen, dass manche den Unterricht vor Ort brauchen. Durch Corona ist eine Lücke entstanden. Für alle, die nächstes Jahr Matura haben, kann das schwierig werden, wenn Dinge im Stoff jetzt vielleicht fehlen“, meint Gründler. 

Plan für Herbst gefordert

Der Lehrergewerkschafter, Paul Kimberger, drängt auf einen Masterplan für den Herbst. Bildungsministerium und -direktionen müssten sich schon jetzt auf Szenarien von Voll- über Schichtbetrieb bis zu Fernunterricht vorbereiten. „Das geschieht nach meiner Beobachtung zumindest im Moment noch nicht im ausreichenden Maß“, sagt er.

Ferienbetreuung

„Viele Eltern haben einen Großteil ihres Urlaubs aufgebraucht“, sagt Teschl-Hofmeister.  Das Land Niederösterreich hätte deshalb mit den Gemeinden entschieden, dass die Kindergärten heuer bei Bedarf durchgehend für die Ferienbetreuung geöffnet sein würden 

An etlichen Betreuungsstandorten des NÖ Familienlands werde es auch Lernwerkstätten geben. Inhalte des vergangenen Schuljahres sollen dort wiederholt und vertieft werden. Vom Bund gebe es außerdem das Angebot einer Sommerschule. 3.423 Schülerinnen und Schüler aus Niederösterreich hätten sich nach jetzigem Stand dafür gemeldet. 

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