Selbst bei mehr als 30 Grad ist beim Setbesuch die Stimmung vergnügt. Auch im Gespräch mit Straßer und Sprenger läuft der Schmäh. „Ich spiele ja nur eine kleine, liebenswerte Nebenrolle, sie ist die Wichtige“, sagt Sprenger. „Ich habe ihr gesagt, sie muss das so sagen. Dass sie immer der Star ist, geht mir schon recht auf die Nerven“, kontert Straßer lachend.
Im ersten Teil der Produktion wird Liesl von einem ungewöhnlichen Todesfall nicht losgelassen. Nach und nach erfährt sie viele Geheimnisse der Öderinnen und Öder. Auch das ihrer Freundin Rita. „Es ist so eine Mischung aus Empowerment und Zusammenhalten, aber ein bissl zu neugierig ist sie mir schon. Sie fragt immer so frech“, sagt Sprenger über ihre Serienrolle. „Aber am Ende des Tages halten die Frauen dann zusammen. So viel kann man schon verraten.“
„Die Liesl ist so kindlich geblieben, die will spielen. Sie sieht überall was, wo manchmal auch gar nichts ist. Es macht ihr Spaß zu ermitteln, weil sie total neugierig ist“, so Straßer.
Charaktere erschaffen
Ins Schwärmen kommen die beiden, wenn es um die Drehbücher von Autor Uli Brée („Vorstadtweiber“-Erfinder) geht. „Es ist wirklich so geschrieben, dass man jede Figur mag, auch die, die Dreck am Stecken haben. Das finde ich liebenswert.“ Es müsse nicht immer Blut und Tausende Tote geben.
Die Möglichkeit zu improvisieren, mache zusätzlich die Lebensfreude am Set aus. „Ich bin nicht nur Befehlsausführende, sondern -ausfüllende.“ Es sei laut Sprenger auch viel Liebe in das Erschaffen der Charaktere geflossen. „Das ist so ein Prozess. In die Figuren darf man dann reinschlüpfen und da ist wirklich viel Freude auch an der Gestaltung zu bemerken gewesen.“
Dem Filmteam stattete auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner einen Besuch ab. Immerhin wird das Projekt von Produzent Oliver Auspitz und Regisseur Hans Hofer mit 120.000 Euro vom Land Niederösterreich gefördert. Das macht durchaus Sinn, denn es wurde und wird u. a. auch in Gaaden bei Mödling, Gablitz, Heiligenkreuz im Wienerwald, Poysdorf, Perchtoldsdorf, Klosterneuburg und Gerasdorf gedreht.
Hollywood zu Gast
Dass sich Niederösterreich mit den unterschiedlichsten Naturlandschaften, Sakralbauten, Schlössern und Burgen ideal als Filmkulisse eignet, ist aber nichts Neues. Am meisten Geschichte hat da wohl Burg Kreuzenstein, wo schon 1912 ein Singspiel entstand, geschrieben. Später drehten hier Kiefer Sutherland und Nicholas Cage.
Oft reicht aber auch eine Location wie die Waldschenke, um die richtige Stimmung zu erzeugen. Straßer ist schon jetzt traurig, wenn die Dreharbeiten vorbei sind: „Ich gehe jeden Tag gerne her, ich liebe es.“
An die schöne Zeit erinnern, kann sich Strasser dann, wenn die Filme gezeigt werden. Ausgestrahlt werden die Liesl-Teile „Jugendsünden“ und „Klapperstorch“ Ende des Jahres auf Servus TV.
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