Die Zukunft nach Schicksalsschlag selbst in die Hand nehmen

Die Zukunft nach Schicksalsschlag selbst in die Hand nehmen
Der Kremser Gerhard Holnsteiner ist der neue Träger des AUVA- „Back to Life“-Awards.

Nach einem schweren Arbeitsunfall kämpfte sich der Kremser Gerhard Holnsteiner zurück ins Leben. Für sein Engagement und seine Stärke wurde ihm im September der AUVA-„Back to Life“-Award für Niederösterreich verliehen. Die Ehrung fand im Landhaus in St. Pölten statt.

Es war ein Schicksalsschlag, der alles veränderte: Im Jahr 2009 erlitt Gerhard Holnsteiner einen schweren Autounfall mit mehreren Wirbelbrüchen, seitdem ist er inkomplett querschnittsgelähmt. Eigentlich war der Wachauer als Außendienstmitarbeiter in der „Bäckerei Schmidl“, tätig.

Schuss vor den Bug

Nachdem Gerhard Holnsteiner seinen Körper die ersten drei Monate fast gar nicht bewegen konnte, musste er sein Leben komplett umkrempeln – beruflich und privat. „Der Unfall war wie ein Schuss vor den Bug. Die Beweglichkeit und meine Mobilität wurden mir von einem Tag auf den anderen genommen“, erzählt Holnsteiner.

In den Monaten der Rehabilitation hat der heute 47-Jährige nicht aufgegeben. „Ich wusste von Anfang an, wo ich hinwill“, betont er gegenüber dem KURIER. Durch Physiotherapie und Training kann Holnsteiner heute wieder mit Krücken gehen.

Neue Perspektiven

Um andere Menschen mit Behinderung bei der Wohnungsfindung zu unterstützen, ließ sich Gerhard Holnsteiner zum Immobilienmakler umschulen. Gemeinsam mit seiner Frau machte sich der Kremser später mit der Empfehlungsplattform „Wachau Inside“ selbstständig, auf der Reisende Inhalte zur Region nachlesen können.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auch auf barrierefreien Aufenthalten in der Umgebung.

Gib niemals auf!

Gemeinsam mit Werner Rosenberger gründete Holnsteiner 2013 den Verein „Chancengleich“. Beeinträchtigte Menschen werden mit Rollstühlen oder anderen Hilfsmitteln unterstützt, außerdem bietet der Verein einen Raum für Austausch zwischen Betroffenen und Angehörigen.

Nach seinem Unfall möchte Gerhard Holnsteiner Menschen während der Rehabilitation Mut machen. Er betont, „niemals aufzugeben und weiterzumachen“. Denn „das Leben ist nicht schwer, es ist einfach schön“.

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