Wiederauferstehung der Volkskultur: Blasmusik und Co. kehren zurück
Mit vielen Veranstaltungen wird nach der coronabedingten Pause die Rückkehr von Blasmusik und Co. gefeiert. Allerdings gilt es für die Verantwortlichen, einige Hürden zu meistern.
Selbst die Maske, die Peter Höckner vor Corona schützen soll, kann seine Freude nicht verbergen. Er strahlt übers ganze Gesicht, denn endlich gibt es wieder gute Nachrichten, nachdem das Virus die Live-Kultur eines ganzen Bundeslandes für Monate verstummen ließ.
Höckner ist Obmann des NÖ Blasmusikverbandes, der 500 Vereine mit rund 26.000 Musikanten vereint. „Seit Oktober des Vorjahres konnten wir nicht mehr proben, jetzt sind wir zuversichtlich, dass die Kapellen auch wieder Seminare und Fortbildungsveranstaltungen durchführen können“, sagt er.
Vieles werde sich ab dem 19. Mai aber im Freien abspielen, weiß Höckner. Denn noch gelten strenge Regeln für Indoor-Aktivitäten. „Wir hoffen aber, dass wir spätestens ab Herbst wieder voll durchstarten können.“
So wie den Blasmusik-Kapellen geht es rund 100.000 Ehrenamtlichen, die sich für die Regionalkultur in Niederösterreich engagieren. Tausende Veranstaltungen wurden Jahr für Jahr vor Corona auf die Beine gestellt, ab kommenden Mittwoch soll das große Comeback gestartet werden. „Wir alle haben unter dieser Pause sehr gelitten. Jetzt wird wieder vieles möglich sein“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).
Sicherheit
Sie betonte aber auch, dass die Umsetzung der Sicherheitsvorkehrungen die Verantwortlichen vor große Herausforderungen stellen würden. Denn, so besagen es die Vorschriften des Bundes, braucht es für Veranstaltungen auch Covid-19-Beauftragte. Diese müssen für Museen ebenso wie bei Veranstaltungen wie etwa beim Viertelfestival NÖ im Mostviertel mit seinen insgesamt 57 Projekten in die Planungen miteingebunden sein. Laut Kultur.Region.Niederösterreich-Geschäftsführer Martin Lammerhuber werde deshalb intensiv mit dem Roten Kreuz zusammengearbeitet. „440 Teilnehmer aus gemeinnützigen Vereinen in Niederösterreich haben bereits eine Ausbildung absolviert“, berichtet Lammerhuber.
Fest steht auch, dass der 19. Mai künftig als „Tag der regionalen Kultur“ gelten und jedes Jahr gefeiert werden soll. Für die kommenden Monate haben sich die Vereinsfunktionäre jedenfalls einiges vorgenommen. Ein kleiner Überblick über die Highlights: Unter dem Motto „Bodenkontakt“ lockt das Viertelfestival (www.viertelfestival-noe.at) noch bis zum 31. Oktober mit insgesamt 57 Projekten.
Ab 20. Mai startet wieder das Programm im Haus der Regionen in Krems und am Brandlhof in Radlbrunn. „Auf zu den Wurzeln“ heißt es hingegen am 26. Mai im Festspielhaus in St. Pölten. Aufspielen werden „Mei liabste Weis Partie“, „Duo Stickler & Koschelu“, „Dreimäderlhaus“ und „Sieben auf einen Streich“.
Mehr als 100 Museen und Ausstellungshäuser werden wiederum beim Museumsfrühling (29. und 30. Mai) mitmachen – vom Dorfmuseum Zwingenbach über das Heimatmuseum in Persenbeug-Gottsdorf bis hin zum Museum Niederösterreich in St. Pölten.
Wer sich hingegen musikalisch betätigen will, der ist beim Musiksommer Zeillern im Bezirk Amstetten im Mostviertel genau richtig. Von 19. Juli bis 20. August finden in diesem Rahmen auch Seminare für Blasmusikanten statt.
Die Regeln
Für Veranstaltungen braucht es Covid-19-Beauftrage. Die Ausbildung findet als Online-Kurs statt und kann jederzeit von zu Hause aus oder im Vereinslokal gemacht werden. 440 Frauen und Männer wurden bereits ausgebildet. Infos gibt es telefonisch unter: 0810001092
26.000 Musiker zählt der Blasmusikverband NÖ. Marschproben mit mehr als 50 Musikerinnen und Musikern sind derzeit nicht möglich. Ab mehr als zehn Personen braucht es eine Bewilligung der BH.
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