Die Weltmeisterin und ihre Karate-Mädchen

Die Weltmeisterin und ihre Karate-Mädchen
Hilfsorganisation bietet für Kinder in Indien Selbstverteidigungskurse an. Karate-Ass Alisa Buchinger trainierte mit ihnen

Chanchal Kumari ist ein kleines Mädchen im kleinen Dorf Basadhi im Norden Indiens. Und doch ist Chanchal eine ganz Große. Denn im vergangenen Jahr konnte sie eine Goldmedaille bei einem bundesweiten Karatewettbewerb gewinnen. Nun ist sie der Stolz des ganzen Dorfes und ein Vorbild für viele andere Mädchen.

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Vor Kurzem durfte Chanchal eine besondere Besucherin begrüßen. Karate-Star Alisa Buchinger, Weltmeisterin 2016. Die Salzburgerin ist Patin für ein einzigartiges Projekt der österreichischen Hilfsorganisation SONNE-International mit Obmann Erfried Malle aus Perchtoldsdorf. In Indien betreibt man drei Schulen, wo 350 Kinder aus armen Familien Bildung und damit die Chance auf ein besseres Leben bekommen. Und für die Mädchen werden auch wöchentliche Selbstverteidigungskurse abgehalten.

Der Hintergrund ist traurig und dramatisch: Im Durchschnitt sterben täglich fünf indische Mädchen an den Folgen von Gewalt. Zwei von drei Inderinnen werden Opfer von (sexueller) Gewalt, bevor sie erwachsen werden.

2014 wurde von SONNE-Mitarbeiter Armin Mösinger das Pilotprojekt mit Unterstützung des österreichischen Sportministeriums gestartet. Ziel war und ist es, Mädchen aus der untersten indischen Kaste präventiv mit Karate-Kursen auf gewaltsame Übergriffe vorzubereiten. Waren es anfangs rund hundert Mädchen, so wurde das Projekt auch auf andere Bundesstaaten ausgeweitet.

Die Weltmeisterin und ihre Karate-Mädchen

Die Mädchen hatten viel Spaß, mit ihrem Vorbild trainieren zu können

Mut machen

Buchinger ist seit 2015 Projektpatin und war schon dreimal in Indien, um mit den Mädchen zu trainieren und ihnen Mut zu machen. „Von dem, was ich über die Jahre bekommen habe, möchte ich etwas zurückgeben. In Indien kann ich das – und zwar an Menschen, die dringend Unterstützung brauchen“, ist Buchinger überzeugt. Im Rahmen eines großen Sportfestivals wurde das Projekt den Bewohnern aus umliegenden Dörfern präsentiert, um Bewusstsein für Gleichberechtigung zu schaffen.

Das alles kostet natürlich Geld. Heuer wurde das Projekt von der österreichischen Botschaft in Delhi finanziell unterstützt. Um es auch in Zukunft fortführen zu können, sind Spenden dringend benötigt. Wer sich engagieren und helfen will: www.sonne-international.org

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