Die Waffen des Landes NÖ im Kampf um Arbeitskräfte
Nur wenige Regionen Europas haben bislang die Corona-Krise so gut weggesteckt, wie Niederösterreich. Das wurde nicht nur oft von Politik und Wirtschaft betont, sondern zeigt sich auch am soliden prognostizierten Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent. Auch am Arbeitsmarkt sehe man laut Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) aktuell mit einer Arbeitslosenquote von sechs Prozent (Stand Ende März) ein positives Bild.
Geld allein reicht nicht mehr
Die größte Herausforderung für Unternehmer liege laut Mikl–Leitner aktuell vor allem darin, Mitarbeiter zu halten bzw. überhaupt zu finden. „Es reicht nicht mehr, Arbeitnehmern einfach ein Entgelt zu bezahlen“, so die Landeshauptfrau. Es komme auf weitere Komponenten, wie etwa das Arbeitsklima, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sowie Mitgestaltungsmöglichkeiten und Wertschätzung im Betrieb an.
Um die heimischen Unternehmer fit für die Arbeitswelt der Zukunft zu machen, berieten Vertreter des Landes gemeinsam mit den Sozialpartnern (AMS, Arbeiter- und Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung, Sozialministeriumservice) am Montag beim Gipfel „Wirtschaft und Arbeit im Dialog“.
Als Unterstützung für Arbeitgeber wird ab Ende Mai mit dem sogenannte „Talente-Magnet“ auf Webinare der WKNÖ gesetzt, so Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP).
Vor allem Klein- und Mittelbetriebe hätten laut WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker Potenzial zur Mitarbeiterbindung und -akquirierung: „Oft sind es auch ganz kleine Dinge, die für unsere Betriebe selbstverständlich sind und trotzdem einen Anreiz geben. Diese gilt es sichtbar zu machen“, so Ecker.
Tour durch Regionen
Um das vielfältige Angebot des nö. Arbeitsmarkts sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten vorzustellen, will das Land in den Sommermonaten mit Bussen in den Regionen auf „Kompetenzentour“ gehen, wie Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) ankündigte.
Um die Arbeitswelt kennenzulernen, müsse laut AKNÖ-Präsident Markus Wieser auf frühzeitige Berufsorientierung mit einem Pflichtfach ab der 5. Schulstufe angesetzt werden. Gesucht seien laut IVNÖ-Präsident Thomas Salzer aktuell Fachkräfte im MINT-Bereich. Das AMS will vor allem auf Training „on the Job“ setzen, so Landesgeschäftsführer Sven Hergovich.
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