Die Unfall-Schminker: Mit Kunstblut und Pinsel zum Einsatz

Die Unfall-Schminker: Mit Kunstblut und Pinsel zum Einsatz
Eine eigene Rotkreuz-Einheit schminkt Verletzungen von Unfallopfern für Einsatzübungen.

Michaela hat eine Beule auf der Stirn, es sieht schmerzhaft aus. Beherzt greift Kollegin Susanne zum Messer und schneidet sie auf. Ein tiefer Schnitt, doch Blut fließt keines. Vorerst. Das müsste erst aufgetragen werden. Denn Susanne ist „Realistikerin“ und Michaela ihr „Opfer“.

Realistikerin? Man könnte auch „Schminkerin“ sagen. Die 44-Jährige verwandelt beim Roten Kreuz Niederösterreich vor großen Übungen Freiwillige in – eben – realistisch aussehende Unfallopfer. Sie wurde dafür im Rahmen der sogenannten „Realistischen Notfalldarstellung“ ausgebildet. Ziel ist, dass die an den Übungen teilnehmenden Sanitäter und Notärzte ein realistischeres Szenario vorfinden.

Anhand der geschminkten Verletzungen müssen sie erkennen, welche Maßnahmen zu setzen sind. „Die Leute nehmen das viel ernster, wenn dann da ein abgetrennter Fuß liegt und das Blut aus der Wunde spritzt“, erklärt Susanne.

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